Die Marken des Volkswagen-Konzerns haben auch im Oktober insgesamt deutlich weniger Fahrzeuge verkaufen können als vor einem Jahr. Nach Angaben der Wolfsburger vom Freitag gingen die Auslieferungen verglichen mit demselben Monat 2020 um gut ein Drittel (33,5 Prozent) auf weltweit 600.900 Stück zurück. Damit setzte sich der Negativtrend eines vor allem wegen der Chip-Lieferkrise schwächeren Geschäfts fort. Betrachtet man den ganzen Zeitraum seit Anfang dieses Jahres, liegt Europas größte Autogruppe mit einem leichten Zuwachs von 2,0 Prozent immerhin noch knapp im Plus.
Die Branche produziert und verkauft derzeit weit unter ihren Möglichkeiten, weil fast überall Halbleiter-Bauteile fehlen. Anhaltende Kurzarbeit ist die Folge. Oft werden halb fertige Autos zwischengelagert, bis sie sich nachrüsten und ausliefern lassen.
Unter den einzelnen Vertriebsregionen bei VW entwickelte sich zuletzt Mittel- und Osteuropa besonders schlecht (minus 44,3 Prozent). Aber auch im Heimatmarkt Westeuropa (minus 40,2) und im mit Abstand wichtigsten Automarkt China (minus 37,2 Prozent) waren die Rückgänge im Oktober beträchtlich. In der Volksrepublik sackten die Verkäufe inzwischen auch über den gesamten bisherigen Jahresverlauf ab.
Während im September zunächst noch der Lkw-Hersteller MAN ebenfalls ein Auslieferungsplus hatte melden können, blieben nun allein die drei kleinen Luxusanbieter Bentley, Lamborghini und Bugatti zusammengenommen als einziger Bereich mit steigenden Verkäufen übrig (plus 4,9 Prozent). Am größten war der Einbruch bei Skoda - um mehr als die Hälfte (52 Prozent). Die Kernmarke VW Pkw lieferte im Oktober 30,7, Audi knapp 40 und Seat gut 37 Prozent weniger Autos aus.