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VW-Haustarif: Gewerkschaft weist VW-Angebot zurück

24.03.2021 07:34 Uhr | Lesezeit: 4 min
VW-Haustarif: Gewerkschaft weist VW-Angebot zurück
Der Gewerkschaft reicht das von VW vorgelegte Tarifangebot nicht - und ruft zu weiteren Warnstreiks auf.  
© Foto: VW

Auch in der vierten Runde wurde es nichts mit einem VW-Tarifabschluss 2021: Die IG Metall ruft die Belegschaft zu befristeten Ausständen auf. Das nun vorgelegte Angebot reicht der Gewerkschaft nicht - während das Unternehmen von "finanzieller Klarheit" spricht.

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Bei Volkswagen stehen auch nach der vierten Gesprächsrunde zum neuen Haustarif weitere Warnstreiks der IG Metall an. Die Gewerkschaft plant für Mittwoch entsprechende Aktionen am Stammsitz der leichten Nutzfahrzeuge in Hannover sowie im Werk Salzgitter. Zwar legte das Unternehmen am Dienstag ein lange gefordertes Tarifangebot vor. "Es ist aus unserer Sicht aber absolut unzureichend", sagte IG-Metall-Bezirkschef Thorsten Gröger der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben es deshalb zurückgewiesen."

VW erklärte sich bereit, den gut 120.000 Beschäftigten an den westdeutschen Standorten im laufenden ersten Halbjahr 2021 eine Einmalzahlung von 250 Euro und im nächsten Jahr ein tabellenwirksames Entgelt-Plus von 1,2 Prozent zukommen zu lassen. Insgesamt soll sich der Tarifvertrag über eine Laufzeit bis Mitte 2023 erstrecken. Zudem sollen die Mitarbeiter anstelle der bisherigen Leistungskomponente eine "einheitliche Sonderzahlung" von 1.800 Euro pro Jahr erhalten.

Gröger kritisierte dieses Paket. Es enthalte nur "eine mickrige Einmalzahlung und eine sehr spät einsetzende, viel zu kleine Tabellenerhöhung". Die lange Laufzeit über 30 Monate könnte nach seiner Einschätzung dazu führen, dass dies bei wieder steigender Inflation "einen realen Entgeltverlust bedeutet". Er sagte: "Der einzige Fortschritt besteht darin, dass man ein Angebot gemacht hat."

Tarifeinigung soll beiden Seiten gerecht werden 

VW-Verhandlungsführer Meiswinkel erklärte hingegen, das vorgestellte Konzept gebe den Beschäftigten erst einmal "finanzielle Klarheit". Außerdem sei es für den Autohersteller wichtig, die Balance zu halten zwischen zusätzlichen Kosten einerseits und den Belastungen durch eine mögliche dritte Corona-Welle sowie Produktionsausfällen wegen der Lieferengpässe bei Halbleitern auf der anderen Seite. "Wir wollen eine Tarifeinigung, die den Interessen unserer Beschäftigten und des Unternehmens gleichermaßen gerecht wird", betonte er. "Zugleich gibt uns die längere Laufzeit entsprechende Planungssicherheit."

Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Geld, eine erweiterte Umwandlung in freie Tage und Lehrstellen-Zusagen. "Bei der Frage der Ausbildung ist VW eher im Vagen geblieben", meinte Gröger. Das Management erklärte hierzu, man habe sich "darauf verständigt, die konstruktiven Gespräche der Arbeitsgruppe fortzusetzen".

Beim Thema Arbeitszeit-Umwandlung für alle IG-Metall-Mitglieder gab sich die Gewerkschaft enttäuscht, weil die Gegenseite "keinen Veränderungsbedarf" sehe. VW will dies weiterhin nur "Beschäftigten mit besonders belastenden Arbeits- und Lebenssituationen" anbieten.

Weitere Warnstreiks als "logische Konsequenz" 

In den vergangenen Wochen war es nicht nur im parallel laufenden Tarifstreit der gesamten Metall- und Elektroindustrie, sondern auch bei VW zu Warnstreiks gekommen. Laut Gewerkschaft beteiligten sich bisher Zehntausende Beschäftigte. Sie beendeten ihre Schichten meist früher oder begannen später. Gröger sieht die Fortsetzung nun als "logische Konsequenz", das Entgegenkommen durch VW sei zu gering.

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