Als Toyota vor knapp sieben Jahren den C-HR vorstellte, konnten viele nicht glauben, was sie sahen: ein ziemlich schräg gestyltes Crossover der Kompaktklasse, jugendlich, frech und polarisierend. Wer, bitteschön, sollte den kaufen? Der sonst für sein eher biederes Design bekannte Autohersteller hatte mit dem C-HR – die Abkürzung steht für Compact High Rider – jedoch den richtigen Riecher. Das coole Gefährt kam bei der Kundschaft extrem gut an. Gleich im ersten Jahr orderte sie 120.000 Einheiten. 55 Prozent der Käufer nannten als Kaufgrund das Design. Insgesamt liefen seit dem Debüt über 800.000 Einheiten vom Band.
Jetzt fährt die zweite Generation des C-HR vor, 4,36 Meter lang und komplett in Europa für den europäischen Markt entwickelt. Sie ist im Design nicht minder mutig als die erste, übernimmt viel von der Studie Prologue, die Toyota Ende 2022 zeigte.
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Innen zeigt sich der C-HR modern, aber klar strukturiert. Die Bedienung dürfte, wie bei Toyota üblich, einfach und nahezu intuitiv von statten gehen. Hinterm Lenkrad befindet sich eine volldigitales, 12,3 Zoll großes Kombiinstrument. Ein gleich großes thront in der Armaturenbrettmitte. Selbstverständlich zählen eine drahtlose Smartphone-Einbindung und ein cloudbasiertes Navigationssystem zum Serienumfang des C-HR.
Toyota C-HR (2024)
BildergalerieWer möchte, kann Sitzpolster bekommen, deren Bezug aus PET-Flaschen gewonnen wurde. In den Teppichen stecken alte Fischernetze. Toyota betont, noch nie so viele recycelte Materialien in einem Auto verwendet zu haben wie beim C-HR.
Drei Hybridantriebe
Möglichst wenig CO2 soll das kleine Crossover auch während der Fahrt in die Umwelt entlassen. Rein elektrisch fährt der C-HR allerdings nicht. Man hat hier vor allem den Preis im Auge und will das Auto für eine breite Kundschaft erschwinglich halten. Daher umfasst das Antriebsangebot einen 1,8-Hybrid mit 140 PS und einen Zweiliter-Hybrid mit 198 PS, deutlich mehr also als bei der Vorgängergeneration. Beim Zweiliter-Hybrid besteht zudem die Option, einen Allradantrieb zu wählen, bei dem dann zusätzlich ein Elektromotor (30 kW / 41 PS) an der Hinterachse sitzt.
Wenigstens für 66 Kilometer das Gefühl zu haben, ein Elektroauto zu fahren, bietet der C-HR mit Plug-in-Hybridantrieb. Er kommt hier erstmals zum Einsatz und ist im Segment in dieser Ausprägung einzigartig. Die Technik stammt weitestgehend aus dem neuen Prius. Kombiniert werden ein Zweiliter-Vierzylinder mit 112 kW / 152 PS und ein Elektromotor mit 120 kW / 163 PS. Im Verbund erreichen sie eine Systemleistung von 164 kW / 223 PS, was den C-HR zu einem äußerst agilen Sportcoupé werden lassen dürfte. 7,3 Sekunden von null auf 100 km/h bescheinigt Toyota seinem Neuling.
E-Antrieb in der Umweltzone per Geofencing
Ein interessanter Punkt ist die Programmierung der Bord-Software. Geht es in eine für Verbrennungsmotoren gesperrte Umweltzone, schaltet der Plug-in-Hybrid automatisch in den reinen Elektrobetrieb (EV). Erkannt wird dies durch eine sogenannte Geofencing-Funktion, die ihre Daten über die Navigation erhält. Nicht minder cool – erstmalig in einem Toyota überhaupt – ist das Farbenspiel der Ambientebeleuchtung in Verbindung mit Sicherheits- und Komfortfunktionen. Die Einfahrt in erwähnte Umweltzone beispielsweise wird grün angezeigt. Stellt man die Klimaanlage ein paar Grad kälter, wechselt die Beleuchtung solange auf Blau, bis die Wunschtemperatur erreicht ist. Und wer unkonzentriert die Tür öffnet wird mit Rotlicht gewarnt, falls sich jemand von hinten nähert.
Noch Ende 2023 soll Toyotas neuer C-HR seinen Marktstart haben. Zur Einführung plant man zwei Premiere Editions. Die erste heißt GR Sport und ist entsprechend auf Sportlichkeit getrimmt. Zur Ausstattung gehören unter anderem eine 360-Grad-Kamera und ein Head-up-Display. Die zweite Edition nennt sich Lounge und verfügt über Sitzpolster aus veganem Leder, Panoramadach und JBL-Premium-Soundsystem. Einen Preis will Toyota erst später nennen. Er dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit über dem jetzigen liegen, der bei 33.000 Euro beginnt.