Ältere Autofahrer dürften sich noch gut erinnern. Frontera? Da war doch was. Stimmt. So hieß in den 90-Jahren Opels erster Geländewagen. Die technische Basis kam damals aus Japan, von Isuzu. Jetzt reanimiert der Rüsselsheimer Autobauer diese Modellbezeichnung. Sie klebt künftig am Heck eines weiteren SUV in der Produktpalette.
Der neue Frontera – darauf legt Opel besonderen Wert – gilt nicht als Nachfolger des Crossland. Vielmehr ersetzt er diesen Kleinwagen, wächst dabei aber deutlich. Mit 4,38 Metern positioniert sich der Frontera zwischen dem Mokka und dem jüngst vorgestellten und ebenfalls in diesem Jahr auf den Markt kommenden neuen Grandland.
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Der Frontera ist das erste Modell von Opel, das den neuen, zweigeteilten Blitz im Vizor-Grill und am Heck trägt. Das Design des kompakten SUV wirkt selbstbewusst und gut proportioniert. Verzichtet wird auf Chrom. Schwarze Radläufe sollen ein bisschen Freizeit- und Geländewagen-Look rüberbringen. Dies war auch der hauptsächliche Grund, warum man sich für den Namen Frontera entschieden hat. Ansprechen will Opel vor allem junge Familien, aber auch ältere Paare, deren Kinder aus dem Haus sind.
E-Modell mit bis zu 400 Kilometer Reichweite
Zur Markteinführung Ende des Jahres können Kunden den Frontera entweder als Mildhybrid oder in einer vollelektrischen Variante wählen. Letztere gibt es mit zwei Batteriegrößen, wobei die größere 400 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Unter der Haube sitzt ein 83 kW starker Elektromotor. Dass es später noch eine stärkere Version geben wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Verwehrt bleibt dem Frontera allerdings der Allradantrieb. Das überlässt man innerhalb des Stellantis-Konzerns vorwiegend der Marke Jeep.
Opel Frontera (2024)
BildergalerieSpeziell für den Hybridantrieb hat Opel einen neuen 1,2-Liter-Turbobenziner entwickelt. Der Dreizylinder arbeitet bereits im Corsa und leistet 74 kW / 100 PS oder 100 kW / 136 PS. Jeweils 21 kW / 28 PS steuert der Elektromotor bei. Die Kraftübertragung an die Vorderräder übernimmt ein neues, elektrifiziertes Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe.
Innenraum: Voll auf Kante
Eine kleine Revolution findet im Interieur des Frontera statt. Das volldigitale Cockpit besteht aus zwei jeweils zehn Zoll großen Bildschirme. Vieles läuft über Touch oder Sprache, für die Bedienung wesentlicher Funktionen (zum Beispiel Klimatisierung) bleiben aber physische Taster. Weiche Linien und rundes Design sucht man im Frontera vergeblich. Opels Designer gehen voll auf Kante. Alles wirkt sehr eckig. Selbst das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht.
Eine Neuheit in Sachen Komfort ließen sich die Entwickler bei der Gestaltung der Vordersitze einfallen. Sie haben in der Mitte der Sitzfläche eine kanalähnliche Vertiefung in Längsrichtung. Der Einschnitt soll das Steißbein entlasten und Rückenschmerzen auf längeren Strecken vorbeugen. Allerdings gehören diese Intelli-Seats genannten Sitze nicht zum Serienumfang. Auch wer die Polsterbezüge aus Recycling-Material haben möchte, zahlt einen Aufpreis.
Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der neue Opel Frontera einen überdurchschnittlich großen Kofferraum. Bei aufgestellten Rücksitzlehnen passen bis zu 400 Liter hinein. Liegen die 60:40 geteilten Lehnen flach, sind es sogar bis zu 1.600 Liter. Der Frontera dürfte damit die meisten Familien- und Freizeitansprüche locker erfüllen. Zur Not erlaubt die Dachreling, 200 Kilogramm in einer Dachbox zu transportieren.
Preise will Opel später bekanntgeben. Durchgesickert aber sind bereits ein paar Anhaltspunkte. Der Einstiegs-Mildhybrid wird etwa 24.000 Euro kosten. Überraschend günstig haben die Rüsselsheimer die vollelektrische Variante kalkuliert. Sie soll bei unter 30.000 Euro starten.