Mit dem EX30 stellt Volvo Anfang Juni sein derzeit klimafreundlichstes Modell vor. Das kleine Elektro-SUV wird nach eigenen Berechnungen des schwedischen Herstellers über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg rund 30 Tonnen CO2 emittieren. Im markeninternen Vergleich sind das rund 25 Prozent weniger als für die elektrisch angetriebene Version des SUV-Modells XC40 veranschlagt wird. Im Vergleich zum XC40 mit Benzinantrieb, der 59 Tonnen CO2 verursacht, entspricht das einer Halbierung.
Gut zwölf Tonnen der CO2-Emissionen des EX30 lassen sich auf den für die Lebenszyklus-Laufleistung von 200.000 Kilometer benötigten Fahrstrom zurückführen. Basis für diese Berechnung sind der WLTP-Verbrauchswert sowie der EU27-Energiemix. Bei diesem Mix kalkuliert Volvo über eine Lebenszyklus-Spanne von 15 Jahren mit einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien und einem sinkenden Anteil CO2-intensivem Kohlestroms. Für den Fall, dass irgendwann der Fahrstrom für E-Fahrzeuge allein aus CO2-neutralen Quellen gewonnen wird, könnten Elektroautos perspektivisch klimaneutral genutzt werden.
Der größere Teil der CO2-Emissionen, nämlich 18 Tonnen, lassen sich im Fall des EX30 auf den Komplex Logistik, Rohstoffe, Produktion und Recycling zurückführen. Weil es sich bei dem Newcomer um ein im Vergleich zum XC40 deutlich kleineres Auto handelt, fällt hier aufgrund der im geringeren Umfang benötigten Rohstoffe und Materialien naturgemäß weniger CO2 an. Zudem kommen beim Bau eines EX30 in größerem Umfang recycelte sowie später recyclebare Roh- und Werkstoffe zum Einsatz.
Volvo arbeitet daran, diese sogenannten "Cradle-to-Gate"-Emissionen in Zukunft zu senken. Hierfür sind viele kleine Einzelschritte nötig, die auf das Ziel einzahlen sollen, Volvo bis 2040 zum klimaneutralen Unternehmen zu wandeln. Anders Kärrberg, globaler Leiter für Nachhaltigkeit, räumt allerdings ein, dass selbst von diesem Zeitpunkt an Autos von Volvo weiterhin nicht vollständig klimaneutral sein werden.
Sicher in der Stadt
Nicht nur bei der Klimabilanz soll der neue EX30 künftig ganz vorne mitfahren. Gleiches gilt auch für die Volvo-Kerndisziplin Sicherheit: Der Mini-Crossover wartet unter anderem mit einem Ausstiegswarner auf, der sogenannte "Dooring"-Unfälle mit Radfahrern verhindern soll. Das Assistenzsystem nutzt einen Radarsensor in der Heckstoßstange, um herannahende Radler auch bei geringem Tempo erkennen zu können. Will ein Insasse in einem solchen Fall die Tür öffnen, erfolgt eine Warnung. Ebenfalls der Sicherheit im städtischen Umfeld dient ein Kreuzungs-Bremsassistent, der beim Abbiegen Kollisionen mit entgegenkommenden Fahrzeugen verhindern soll.
Weitere Details zu den elektronischen Helfern wollen die Schweden bei der Weltpremiere Anfang Juni bekanntgeben. Bislang machen sie keine Angaben zur Zahl und Art der in den Assistenzsystemen verwendeten Sensoren. Klar ist allerdings, dass der EX30 im Gegensatz zum Top-Modell EX90 kein Lidar-System haben wird, das als Voraussetzung für das vollautomatisierte Fahren auf Autonomie-Level 3 gilt.
Technisch verwandt mit dem Smart #1
Im Volvo-Portfolio positioniert sich der neue Crossover unterhalb des kompakten XC40 Electric und soll vor allem jüngere Kunden ansprechen. Als technische Basis dient die SEA2-Plattform von Konzernmutter Geely, die unter anderem auch den in China gefertigten Smart #1 trägt. Demnach könnte ähnliche Reichweiten im 400-Kilometer-Bereich möglich sein. Mit Startpreisen von rund 45.000 Euro dürfte der kleinste Volvo rund 10.000 Euro günstiger werden als sein großer Bruder. Der Vertrieb soll vor allem über ein Abo-Modell laufen.