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"Vertragsbruch": Opel schließt Werkzeugbau in Rüsselsheim komplett

27.10.2021 16:24 Uhr | Lesezeit: 3 min
"Vertragsbruch": Opel schließt Werkzeugbau in Rüsselsheim komplett
Opel-Zentrale in Rüsselsheim
© Foto: Opel

Opel kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Entgegen früherer Ankündigungen will das Management den Werkzeugbau im Stammwerk mit rund 260 Beschäftigten zum Jahresende dicht machen.

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Beim Autohersteller Opel wird eine weitere Abteilung geschlossen. Entgegen früherer Ankündigungen soll im Stammwerk Rüsselsheim der Werkzeugbau mit rund 260 Beschäftigten zum Jahresende auslaufen, wie die Geschäftsleitung am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsrat sprach in einem Flugblatt an die Belegschaft von einem "Vertragsbruch", weil das Unternehmen noch vor vier Monaten zugesagt habe, in dem Bereich rund 160 Stellen zu erhalten. Zudem würden erneut Investitionszusagen aus dem mit der IG Metall abgeschlossenen Zukunftstarifvertrag nicht befolgt.

Opel ist die einzige deutsche Marke in dem europäischen Autokonzern Stellantis, der zum Jahresbeginn aus der Peugeot-Mutter PSA und Fiat-Chrysler entstanden war. Seit der Übernahme im August 2017 durch PSA wurden tausende Arbeitsplätze abgebaut, wobei betriebsbedingte Kündigungen noch bis Sommer 2025 ausgeschlossen sind.

Auch im aktuellen Fall will Opel die Beschäftigten im Rahmen der Vereinbarungen mit der Gewerkschaft zum Verlassen des Unternehmens bewegen. Das Unternehmen habe alle zumutbaren Maßnahmen unternommen, um die Auslastung und den Personalbedarf beim Werkzeugbau in einer angemessenen Balance zu halten, erklärte ein Opel-Sprecher. Es würden nun weitere Gespräche mit dem Betriebsrat geführt. Für diesen Freitag sind an allen Opel-Standorten Proteste der Arbeitnehmer gegen den Stellantis-Kurs angekündigt.

Auch das "Handelsblatt" und die Zeitungen der VRM-Gruppe haben berichtet.

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KOMMENTARE


Michael Bellinger

28.10.2021 - 18:48 Uhr

Stellantis wird die Produktionsstätten von Opel vermehrt als Ergänzung nutzen. Wenn Kapazitäten in Frankreich und Italien nicht ausreichen, werden die Autos halt zeitweise in Rüsselsheim oder Eisenach produziert. Ebenso werden die Opelfahrzeuge auch an anderen Produktionsstätten produziert, den Kunden wird’s kaum kümmern. Aber die Entwicklung, Verwaltung und der Werkzeugbau, werden auf ein Minimum reduziert bzw. Nach Frankreich oder Italien ausgelagert.


Peter Storch

28.10.2021 - 18:56 Uhr

Opel wurde einstmals vom französischen Peugeot/Citroën Konzern übernommen. Damals war dies die Möglichkeit das Markenportfolio zu erweitern und weitere Märkte zu generieren. Aber mit der neuen Fusion mit FCA zur neuen Stellantis Gruppe ist das Produkt Opel entbehrlich geworden. Die Abgrenzung der einzelnen Modelle sind nur sehr schwammig und deutsche Produktionsstätten sind teuer bzw. rechtlich unbequem. Weiterhin hat das deutsche Unternehmen seine rechtliche Selbständigkeit verloren und Vorstände wurden durch „Niederlassungsleiter“ ersetzt. Für die Zukunft habe ich hier kein gutes Gefühl.


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