Die Lkw-Sparte von Volkswagen will in der Vernetzung des Güterverkehrs mit einer eigenen Software eine treibende Rolle spielen. "Wir schaffen dafür eine eigene Cloud", sagte VW-Lastwagen-Vorstand Andreas Renschler dem "Handelsblatt" (Dienstag). Als Cloud wird ein vernetztes, zentrales Rechensystem im Internet verstanden, an das viele Computer etwa in Lkws, Speditionen oder Verkehrsüberwachungssystemen angeschlossen werden können.
Auf der an diesem Mittwoch in Hannover startenden Branchenleitmesse IAA Nutzfahrzeuge will Renschler dazu eine neue Marke präsentieren, die Logistik und Digitalisierung zusammenbringt. "Das System starten wir im Frühjahr 2017", sagte der seit 2015 amtierende Spartenchef. Laut Experten ist einer der Wachstumstreiber im Nutzfahrzeuggeschäft künftig die Digitalisierung – im wesentlichen also Dienstleistungen rund um Daten.
"Fast 50 Prozent der Lkw fahren ganz oder teilweise leer. Mit neuen digitalen Dienstleistungen werden wir dafür sorgen, dass mehr Lkw möglichst voll beladen sind", sagte Renschler dem Blatt. Ziel ist es unter anderem, Kosten für die Spediteure zu senken und einen Verkehrsinfarkt auf den Straßen zu vermeiden, wenn der Güterverkehr in den kommenden Jahrzehnten wie prognostiziert weiter wächst. Dafür muss die Effizienz gesteigert werden. "Über unsere Cloud kommt künftig kurzfristig die Information, dass irgendwo Transportgut abgeholt werden kann", sagte Renschler.
Die in der Sparte VW Truck & Bus vereinten Lkw-Bauer MAN und Scania seien dabei, die für diese Art von Dienstleistungen nötige Servicementalität zu entwickeln, sagte der Manager. "Und wir werden weitere Schritte gehen müssen." (dpa)