Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) rechnet für das kommende Jahr mit rund 2,85 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Der damit erwartete leichte Anstieg baut auf ein starkes Wachstum bei den batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV), wie die neugewählte Verbandspräsidentin Imelda Labbé am Mittwoch erklärte.
"Wir gehen optimistisch in das neue Jahr", so Labbé. Die Prognose beruhe auf der Annahme, dass die neue Bundesregierung bei den Rahmenbedingungen für die Elektromobilität deutlich nachbessern werde. "Ohne weitere nennenswerte Anreize für den Hochlauf der Elektromobilität dürften 2025 erneut Zuwächse im BEV-Bereich fehlen. Die Folge wäre dann ein Rückgang des Gesamtmarktes auf etwa 2,7 Millionen Pkw."
2024: Massiver Einbruch bei BEV
Für den diesjährigen Gesamtmarkt gehen die Auto-Importeure von rund 2,82 Millionen Pkw aus, das sind etwa 25.000 Fahrzeuge weniger als 2023. "Besonders auffällig ist der massive Einbruch bei den batterieelektrischen Fahrzeugen. Diese Entwicklung kommt nicht unerwartet und liegt am plötzlichen Aus der Förderung im Dezember 2023", erläuterte der bisherige VDIK-Präsident André Schmidt. Aktuell sei nur noch jeder fünfte Neuwagen ein batterieelektrischer Pkw oder ein Plug-in-Hybrid.
Die verschärften CO2-Flottengrenzwerte in der EU dürften allerdings dazu beitragen, dass 2025 E-Autos mit erhöhten Vertriebsanstrengungen in den Markt gebracht werden müssen. Neue Modelle zu erschwinglichen Preisen sollem die Nachfrage zusätzlich ankurbeln. Nach aktuellem Stand geht der VDIK für 2025 von 580.000 BEV-Einheiten aus. Das seien 200.000 Fahrzeuge mehr als dieses Jahr und damit auch etwas mehr als im Jahr 2023, dem letzten Jahr der Förderung.
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Die Zahl der Plug-In-Hybride dürfte nach Schätzungen des Verbanden im kommenden Jahr bei 200.000 Fahrzeugen liegen. Der Peak von 360.000 Fahrzeugen aus dem Jahr 2022, dem letzten Jahr der PHEV-Förderung, kann damit aber nicht ansatzweise erreicht werden.
Ladestrom muss günstiger werden
Die E-Mobilität müsse für Kunden bezahlbar sein, verlangte Labbé. Zentral sei der Strompreis außerhalb der privaten Ladeinfrastruktur, der dringend gesenkt werden müsse, damit er sich für Privatleute im Vergleich zu fossilen Treibstoffen rechne. Im Flottengeschäft solle weiter mit Steuervorteilen gearbeitet werden. Hilfreich seien zudem Anreize im täglichen Gebrauch wie beispielsweise kostenfreies Parken für Elektroautos in Innenstädten.
Labbé: "Unsere Mitgliedsunternehmen werden alle Anstrengungen zum Erreichen der CO2-Ziele unternehmen, wenngleich die Ziele aktuell nicht aus der Kundennachfrage ableitbar sind. Der VDIK fordert die EU-Kommission daher auf, diesen Sachverhalt eng zu verfolgen und eine Belastung der Automobilwirtschaft durch Strafzahlungen zu verhindern." Strafzahlungen würden zu einer weiteren Einschränkung der Investitionen für die automobile Transformation führen. "Dies gilt es mit aller Kraft zu verhindern."
Die ausländischen Autobauer haben auf dem deutschen Markt aktuell über 130 BEV im Programm. Im kommenden Jahr wollen sie vor allem weitere Modelle im Einstiegssegment ab 25.000 Euro vorstellen.