Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert von der Politik mehr Engagement für die Elektromobilität. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur erfolge immer noch nicht schnell genug, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag in Berlin. "Die Automobilindustrie bringt die neuen Fahrzeuge und Technologien auf den Markt – nun müssen die Kommunen, der Bund und Brüssel die richtigen Rahmenbedingungen für den Erfolg schaffen."
Um den Aufbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen, sei ein "Highspeed-Programm mit konkreten Zielvorgaben für die Bundesländer und Kommunen" notwendig, um den Rückstand aufzuholen, hieß es aus der VDA-Zentrale. Gleiches sei für die EU insgesamt notwendig.
Der Branchenverband hat seine Forderungen in einem 15-Punkte-Plan zusammengefasst. Dieser sieht unter anderem mehr Lademöglichkeiten an Arbeitsstätten und Einkaufsstätten sowie die Sicherstellung der Versorgung durch 100 Prozent Ökostrom inklusive Preisgarantie vor. Ladestrom müsse deshalb zum Beispiel von der EEG-Umlage und den Stromsteuern ausgenommen werden. Berlin solle auch europaweit auf eine verlässliche Ladeinfrastruktur drängen.
Die weiteren Forderungen betreffen die Bezuschussung von Elektrofahrzeugen über das Jahr 2022 hinaus und eine Quote für Schnellladesäulen, die zugleich die Zahl der herkömmlichen Ladepunkte verringern würde. Hinzu kommen Punkte wie eine stärkere staatliche Förderung für Elektro-Lkw, ein Programm zur Nachnutzung ausgedienter Antriebsbatterien ("Second Life") sowie ein jährlicher Sachstandsbericht.
Die geplante Ausrüstung aller neuen Ladesäulen mit Kartenlesegeräten lehnt der VDA dagegen ab. Es müssten smarte Lösungen her, die es den Nutzern ermöglichen, mit ihrem Versorgungsvertrag jede beliebige Ladesäule ansteuern zu können.