Auf deutschen Straßen passierten zwischen März und Ende Juni rund ein Viertel weniger Verkehrsunfälle als im gleichen Zeitraum 2019 (670.000 Unfälle, minus 26 Prozent). Das Statistische Bundesamt führt die extrem gesunkenen Zahlen auf eine veränderte Mobilität durch die Corona-Pandemie, mit Lockdown, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen zurück.
880 Menschen starben von März bis Juni bei Verkehrsunfällen, ein Rückgang von 17,7 Prozent. Noch nie seit der deutschen Vereinigung 1990 wurden in diesen vier Monaten weniger Menschen durch Unfälle im Straßenverkehr getötet. 2019 starben es in dem Zeitraum 1.069 Personen.
Bei Pkw-Insassen (minus 21,7 Prozent) und Fußgängern (minus 23,9 Prozent) ist die Zahl überdurchschnittlich zurückgegangen. Bei Kraftradfahrern (minus 12,2 Prozent) und Fahrradfahrern (minus 11,5 Prozent) war der Rückgang hingegen deutlich geringer. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei den Verletzten. So bliebt die Zahl der verletzten Fahrradfahrer mit minus 0,8 Prozent fast auf Vorjahresniveau.
Im Unfallkalender des Statistischen Bundesamtes lassen sich jetzt Unfalldaten aus dem ersten Halbjahr 2020 mit denen der vergangenen Jahre tageweise vergleichen. Beispielsweise wird so sichtbar, dass mit dem Lockdown Mitte März 2020 die Zahl der Pkw- und Fahrradunfälle massiv zurückging. Von April bis Juni stieg die Zahl der Pkw-Unfälle wieder, lag aber immer noch deutlich unter der der Vorjahresmonate. Auffällig ist auch, dass es im April und Mai mehr Fahrradunfälle gab als in den Vorjahresmonaten. Auch verunglückten von Mitte März an weniger Kinder als in den Vorjahresmonaten. Von April bis Juni stieg die Zahl der verunglückten unter 15-Jährigen wieder, sie lag aber jeweils deutlich unter dem Niveau der Vorjahresmonate. (SP-X)