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Kurz gemeldet: Aus der Autobranche

26.10.2020 03:29 Uhr
Kurz gemeldet: Aus der Autobranche
Schnell, schneller, SSC Tuatara: Den Titel des schnellsten Serienautos der Welt proklamiert ab sofort wieder der US-Hersteller SSC North America für sich.
© Foto: SSC North America

SSC Tuatara ist schnellstes Serienauto der Welt +++ Unfallstatistik: Weniger Verkehrstote im August +++ Corona schwächt Reifenproduktion +++ Autoindustrie pocht auf Handelsabkommen zwischen EU und Südamerika +++ Sixt überlegt Markteintritt in Kanada

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SSC Tuatara ist schnellstes Serienauto der Welt

Den Titel des schnellsten Serienautos der Welt proklamiert ab sofort wieder der US-Hersteller SSC North America für sich. Wie die Sportwagenschmiede berichtet, führte der Rennfahrer Oliver Webb den neuen Tuatara auf der bei Las Vegas gelegenen State Route 160 in zwei gegenläufigen Fahrten auf einer über elf Kilometer langen Graden auf 484,53 und 532,93 km/h. Das entspricht einem Durchschnittswert von 508,73 km/h, was nun als neue Bestmarke gilt. Bislang war der Agera RS von Koenigsegg Rekordinhaber mit rund 447 km/h. Angetrieben wird der rund 1.250 Kilogramm schwere Tuatara von einem 5,9-Liter-V8-Benziner, der unter Einfluss von E85-Treibstoff bis zu 1.305 kW / 1.774 PS Leistung freisetzt. Ist Benzin mit 91 Oktan im Tank, soll er noch für 1.007 kW / 1.369 PS gut sein, die übrigens über ein automatisiertes Getriebe allein an die Hinterräder gelangen. (SP-X)

Verfahren gegen Winterkorn in Stuttgart vorläufig eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihr Verfahren gegen den früheren VW- und Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn wegen des Verdachts der Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Dieselaffäre vorläufig eingestellt. Das sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag. Hintergrund sind die Verfahren, die gegen Winterkorn in Braunschweig laufen. Laut Strafprozessordnung kann die Staatsanwaltschaft von der Verfolgung einer Tat absehen, wenn die dafür zu erwartende Strafe gegenüber zu erwartenden Strafen in anderen Verfahren nicht besonders ins Gewicht fallen würde - was nach Auffassung der Behörde hier der Fall ist. Winterkorn muss sich vom 25. Februar 2021 an in Braunschweig wegen des Vorwurfs des Betrugs im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei VW vor Gericht verantworten. In einem zweiten Verfahren ist er dort zudem wegen mutmaßlicher Marktmanipulation angeklagt - der gleiche Vorwurf wie in Stuttgart. Je nach Ausgang der Verfahren könnte das Verfahren in Stuttgart aber auch wieder aufgenommen werden, hieß es. (dpa)

Unfallstatistik: Weniger Verkehrstote im August

Im August sind 279 Menschen auf deutschen Straßen ums Leben gekommen, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind das 41 Personen weniger als im August 2019. Die Zahl der Verletzten ist ebenfalls gesunken, um 6,1 Prozent auf 34.100. In den ersten acht Monaten des Jahres erfasste die Polizei 1,5 Millionen Straßenverkehrsunfälle, 15,9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019. Im Jahresverlauf wurden 1.840 Menschen getötet, 226 weniger als von Januar bis August des Vorjahres (minus 10,9 Prozent). Laut Destatis ist diese Entwicklung auch auf das durch die Corona-Pandemie bedingte geringere Verkehrsaufkommen zurückzuführen. (SP-X)

Corona schwächt Reifenproduktion

Im zweiten Quartal 2020 wurden in Deutschland 4,7 Millionen Autoreifen für Pkw produziert – und somit 6,8 Millionen Stück bzw. rund 60 Prozent weniger als im ersten Quartal dieses Jahres. Das berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis). Demnach sind die Produktionszahlen in dieser Sparte bereits seit 2015 tendenziell rückläufig. 2019 wurde hierzulande 49,4 Millionen Autoreifen produziert, und somit 19 Prozent weniger als vier Jahre davor. Den Quartalsrückgang führt Destatis auf die Corona-Pandemie zurück. Diese habe zu massiven Einbrüchen in der Autoindustrie und bei Zulieferern geführt, zu denen auch die Reifenhersteller gehören. Wie Destatis weiter berichtet, wurden von Januar bis Juli 2020 insgesamt rund 39 Millionen neue Autoreifen nach Deutschland importiert. Das waren rund ein Viertel (23 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum (50 Millionen Autoreifen). Deutschland exportierte von Januar bis Juli 2020 insgesamt 29 Millionen Autoreifen, und somit rund 27 Prozent weniger als von Januar bis Juli 2019 (40 Millionen Reifen). (tm)

Autoindustrie pocht auf Handelsabkommen zwischen EU und Südamerika

Die deutsche Autoindustrie warnt vor einem Scheitern des umstrittenen Freihandelsabkommens der Europäischen Union mit den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten. Ein Scheitern oder eine zeitlich nicht absehbare Verschiebung wären "ein sehr negatives Zeichen für den Industriestandort Europa, aber auch für Umwelt und Klimaschutz", sagte die Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der Funke Mediengruppe (Samstag). "Gerade in der derzeit schwierigen Phase brauchen wir ein mutiges und entschlossenes Europa, das gute Rahmenbedingen schafft." Müller trat damit Bedenken wegen Klimaschutz-Fragen entgegen, die auch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert worden waren. Die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay hatten Ende Juni 2019 nach jahrelangen Verhandlungen eine politische Grundsatzeinigung über den Aufbau der größten Freihandelszone der Welt erzielt. Der Deal wird allerdings nun von mehreren EU-Staaten wie Frankreich wieder in Frage gestellt. (dpa)

Sixt überlegt Markteintritt in Kanada

Deutschlands größter Autovermieter Sixt bereitet sich auf den Markteintritt in Kanada vor. Das Unternehmen hat sich im Februar im zweitgrößten Land der Welt ins Handelsregister eintragen lassen, wie auf der Behördenwebseite "Canada's Business Registries" nachzulesen ist. Darüber berichtete zuerst die "Welt am Sonntag". Sixt hat bislang zwar eine kanadische Webseite, aber keine eigenen Vermietungsniederlassungen. Die Eintragung ins Handelsregister sei erfolgt, "um zu einem aktuell nicht definierten Zeitpunkt handlungsfähig zu sein", teilte das Unternehmen der Zeitung mit. "Damit schließen wir einen zukünftigen Markteintritt nicht aus." Weltweit ist Sixt inzwischen in rund 110 Ländern tätig, seit 2011 auch in den benachbarten USA. (dpa)

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