Die Akzeptanz alternativer Mobilitätsformen in Europa ist hoch. Laut der Studie "Unser Auto von morgen 2015", für die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag von Autoscout24 insgesamt 8.811 Personen aus sieben europäischen Ländern befragte, lehnen nur fünf Prozent alternative Antriebe ab. Doch bei der Frage nach den Kosten gehen die Meinungen auseinander.
Rund ein Drittel der befragten Europäer (34 Prozent) findet, es sollten Steuergelder aufgewendet werden, um die für die neuen Mobilitätsformen benötigte Infrastruktur zu finanzieren. In Italien und Deutschland ist die Idee, die Kosten etwa für Strom-Ladesäulen und Wasserstofftankstellen auf die Gesellschaft umzulegen, mit einer Zustimmung von 41 und 37 Prozent besonders weit verbreitet. In Belgien und Frankreich etwa können sich dafür nur 26 beziehungsweise 22 Prozent der Menschen begeistern.
22 Prozent fänden es gut, wenn diejenigen für die Kosten des Infrastrukturausbaus aufkommen, die neue Antriebe und Mobilitätskonzepte nutzen. Ebenfalls jeder Fünfte (21 Prozent) der Befragten ist der Auffassung: Die Rechnung müssten jene Unternehmen begleichen, die entsprechende Fahrzeuge beziehungsweise die passende Energieform bereitstellen. Und 19 Prozent sagen: Zahlen soll, wer sich den Neuerungen verweigert und stattdessen weiterhin Super oder Diesel tankt.
Das wichtigste Argument für alternative Antriebssysteme sind die Mobilitätskosten: Von alternativen Antrieben versprechen sich 84 Prozent der Interviewten eine kostengünstigere, auch in 25 Jahren noch bezahlbare Mobilität. Eine wichtige Rolle spielt in der Argumentation außerdem der Klimaschutz mit ebenfalls 84 Prozent der Nennungen.
Mehrheit lehnt City-Maut ab
Eine City-Maut hält die Mehrheit der Umfrageteilnehmer für inakzeptabel. 58 Prozent lehnen es ab, eine Gebühr zahlen zu müssen, um mit ihrem Auto in die Stadt fahren zu können. 26 Prozent begrüßten eine City-Maut, wenn das Geld in den öffentlichen Nahverkehr investiert werde, 13 Prozent, weil sie sich eine Verkehrsentlastung der Innenstädte erhoffen. Die Akzeptanz einer City-Maut ist unter Großstadtbewohnern größer als bei Menschen, die in kleineren Orten leben. 48 Prozent der Befragten aus einer Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern befürworten diese Abgabe. In Orten mit unter 5.000 Einwohnern wären dagegen nur 36 Prozent bereit, eine City-Maut zu zahlen. (se)
Clemens K.
Jochen S.