Der Elektroautobauer Tesla will inmitten der Probleme um den Stotterstart seines ersten Mittelklassewagens Model 3 einen Unternehmensumbau vollziehen. Firmenchef Elon Musk kündigte am Montag eine "gründliche Neuorganisation" an. Das geht aus einem Memo an die Mitarbeiter hervor, aus dem zunächst das "Wall Street Journal" zitierte und das später von anderen US-Medien veröffentlicht wurde.
Musk will dem Schreiben zufolge flachere Hierarchien im Management schaffen, die Kommunikation verbessern und Bereiche beschneiden, die nicht entscheidend für den Erfolg von Tesla sind. Was das konkret für die Personal- und Führungsstruktur bedeutet, führte der Tesla-Chef nicht weiter aus. Das Unternehmen wollte sich nicht äußern.
Bei Anlegern kam die Nachricht nicht gut an - die Tesla-Aktie ging mit einem Minus von mehr als drei Prozent aus dem US-Börsenhandel. In den vergangenen Tagen war bereits bekanntgeworden, dass Teslas Produktionschef Doug Fields eine Auszeit nimmt und mit Matthew Schwall ein weiterer Manager zu der zum Google-Mutterkonzern Alphabet gehörenden Roboterautofirma Waymo gewechselt ist.
Tesla kämpft weiter mit Anlaufproblemen bei der Massenfertigung des Model 3. Musks Firma liegt bereits ein halbes Jahr hinter ihrem ursprünglichen Zeitplan und will die Marke von 5.000 Fahrzeugen pro Woche nun bis Ende Juni erreichen. Tesla hat über 400.000 Bestellungen für den Wagen, dessen Produktion bereits im vergangenen Sommer startete, bislang aber nicht wie erhofft in Gang kam. (dpa)
Arno Bach