Die Allianz will jungen Autofahrern künftig einen Teil der Prämie für die Kfz-Versicherung erlassen, wenn sie ihren Fahrstil von der Versicherung überwachen lassen. Mit einem Bluetooth-Stecker im Zigarettenanzünder des versicherten Autos und einer App auf dem Smartphone wird in dem neuen Telematik-Tarif unter anderem erfasst, ob der Fahrer genug Abstand hält, das Tempolimit einhält und nicht zu stark bremst oder beschleunigt. "Unser Kunde kann künftig durch sein eigenes Fahrverhalten seine Prämie deutlich mitgestalten", sagte der Chef der größten deutschen Versicherung, Manfred Knof, am Donnerstag in Ismaning bei München.
Bei einer nachweislich sicheren Fahrweise erhalte der Kunde bis zu 40 Prozent der jährlichen Prämie zurück. Dafür muss der Fahrer seine Aufzeichnungen aber regelmäßig übermitteln. Bei dem Projekt arbeitet die Allianz mit einem kanadischen Dienstleister zusammen, der die Informationen erhält. Die Allianz selbst habe keinen direkten Zugriff auf die Daten und könne keine persönlichen Informationen daraus ableiten, erklärte Allianz-Vorstand Frank Sommerfeld.
Die Allianz rechnet bereits im ersten Jahr mit bis zu 25.000 neuen Kunden für den Telematik-Tarif, der sich an Fahrer bis zu 28 Jahren richtet. Wer nicht teilnimmt, muss den vollen Tarif ohne Ermäßigung zahlen.
Auch Konkurrent HUK-Coburg will in den kommenden Monaten mit einem ähnlichen Angebot an den Start gehen. Zusammen kommen die beiden Versicherer auf rund 18 Millionen Kunden in der Kraftfahrzeug-Versicherung. Bislang gab es in Deutschland erst kleinere Versuche einzelner Versicherungen mit Telematik-Tarifen. (dpa)
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