Der Vitara hat es nicht einfach, sich im großen Feld der Mini-SUV zu behaupten. An manchen Stellen merkt man dem Fünftürer an, dass er schon 2015 vorgestellt wurde. Trotzdem oder gerade deshalb geht Suzuki jetzt bei seinem kleinen SUV noch mal einen großen Schritt und bietet ihn als Vollhybrid an, der ab 29.150 Euro bei den Händlern steht.
Das System verbindet einen 1,5-Liter-Benziner mit 75 kW/102 PS und einen 24 kW/33 PS starken E-Motor, was eine Systemleistung von 85 kW/115 PS ergibt. Das Fahrzeug ist in vier Varianten erhältlich: in den Ausstattungen Comfort und Comfort+ die zudem jeweils auch mit Allradantrieb (+ 1.850 Euro) zu haben sind. Die Kraft wird immer über ein automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen. Weiterhin im Angebot bleibt das Basistriebwerk mit 95 kW/129 PS aus einem 1,4-Liter-Benziner, der von einem 48-Volt-Mildhybridsystem unterstützt wird und ab 25.450 Euro in der Preisliste steht.
Suzuki Vitara 1.5 Hybrid
BildergalerieDass Suzuki den Vitara auch mit Allrad anbietet, ist bemerkenswert, zumal viele Wettbewerber in dieser Klasse nur auf Frontantrieb setzen. Die Japaner sehen sich aber als Allradspezialist und sind stolz auf ihre je nach Modell unterschiedlichen Systeme. Ein anderer Grund für die seltene Kombination aus Vollhybrid und Allradantrieb dürfte sein, dass letzterer im Benziner-Basismodell nicht mehr angeboten wird.
Der Einstieg in das 4,17 Meter lange und 1,60 Meter hohe Fahrzeug gelingt leicht, innen dürften größer gewachsene Menschen auf den Vordersitzen allerdings Probleme bekommen: Die Sitze lassen sich nicht ausreichend tief einstellen, was vor allem für den Fahrer ärgerlich ist. Zudem darf man sich vom reichlich verwendeten Hartplastik nicht irritieren lassen, denn es ist zumindest sorgfältig und knisterfrei verarbeitet.
Es mag überraschen, dass Suzuki den Hybrid-Antrieb selbst entwickelt und nach eigenen Angaben dabei nicht auf die Kompetenz von Toyota zurückgegriffen hat – der größte japanische Autohersteller hält immerhin eine kleine Beteiligung von rund fünf Prozent an Suzuki. Geschadet hat das nicht: Benziner und E-Motor arbeiten harmonisch zusammen, die Übergänge gelingen reibungslos. Wer das Gaspedal streichelt, kann aus der kleinen, im Heck untergebrachten Batterie (0,84 kWh) Energie für rund einen Kilometer reine Elektrofahrt saugen. Das reicht zumindest, um bei einer frühmorgendlichen Abfahrt Schlaf und Nerven der Nachbarn zu schonen.
Wer allerdings auf der Autobahn dann das Gaspedal zum Beispiel für einen Überholvorgang durchdrückt, den bestraft das automatisierte Schaltgetriebe (AGS) mit einem empörten Aufheulen. Wer es gemächlicher angeht, hat dieses Problem nicht, zumal der Elektromotor Drehmomentlücken des Benziners zumindest teilweise ausgleicht.
Zu den Vorzügen des Vitara gehört seine großzügige Ausstattung. In der Linie „Comfort“ sind unter anderem Klimaautomatik, beheizbare vordere Sitze, Rückfahrkamera und LED-Scheinwerfer Serie. Das Niveau Comfort+ (ab 31.850 Euro) umfasst zusätzlich ein Navigationssystem, 17 Zöller und ein Panorama-Glasschiebedach.
Dem Vitara ist durchaus anzumerken, dass er im Vergleich zu einigen Wettbewerben nicht mehr das allerfrischste Modell ist. Wirklich alt wirkt der Fünfsitzer aber noch nicht, dafür ist sein Design zu knuffig, was Suzuki mit einer Auswahl fröhlicher Farben unterstreicht. Richtige Pfunde im Vergleich zum Wettbewerb sind nun der Vollhybrid- und der optionale Allradantrieb. Diese Verbindung von E-Mobilität ohne Reichweitenangst und der Sicherheit, auch in leichtem Gelände, bei Schnee oder Matsch gut voranzukommen dürften manchen Neuwageninteressenten jetzt mal wieder einen Blick auf den, zudem relativ preiswerten und gut ausgestatteten Vitara werfen lassen.