Continental will einem Zeitungsbericht zufolge mit einem neuen Wachstumsprogramm gegenüber den drei weltgrößten Reifenanbietern aufholen. Europas Branchenführer hat sich dazu eine "Strategie 2025" verordnet - ähnlich wie der VW-Konzern, der mit einer "Strategie 2018" schon in sechs Jahren größter Autobauer der Welt werden will.
"Aktuell müssen wir klar feststellen, dass wir hinter den großen drei globalen Reifenherstellern Bridgestone, Michelin und Goodyear im Gesamtportfolio noch weit zurückliegen", sagte Spartenvorstand Nikolai Setzer dem "Handelsblatt" (Mittwoch).
Der Konzern aus Hannover will weitere Marktanteile gewinnen, um sich an das derzeitige Spitzentrio heranzuarbeiten. Langfristig könnte er auch selbst unter die Top 3 kommen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres legte Continental beim Reifenumsatz um fast 14 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zu. Parallel hierzu will das Unternehmen aber auch bei Bremsen, Antriebs-, Informations- und Sicherheitssystemen das Tempo erhöhen. Die Erlöse aus dem Reifengeschäft betragen aktuell etwa 30 Prozent des Gesamtumsatzes.
Conti setzt auf Schwellenländer
Die Firmengruppe setzt vor allem auf eine weiterhin boomende Nachfrage in Schwellenländern wie China, Indien und Russland. "Bisher ist Conti zu sehr von den Schwankungen in Europa abhängig. Deshalb stellen wir die Reifendivision gleichmäßig auf, um von der Dynamik in anderen Regionen der Welt zu profitieren", sagte Setzer der Zeitung.
Die Konkurrenz gibt sich jedoch ebenfalls angriffslustig: Erst Anfang Oktober hatte der Erzrivale Bridgestone angekündigt, Conti auf dem Heimatmarkt Europa die Führungsrolle streitig machen zu wollen. (dpa)