Ein Abteilungsleiter bei BMW soll für Aufträge an Fremdfirmen Schmiergelder in Millionenhöhe kassiert haben - jetzt ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft. Gegen ihn und acht weitere Beschuldigte sei ein Verfahren wegen Bestechung und Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung eingeleitet worden, erklärte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Donnerstag. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.
Danach soll der Manager aus der BMW-Entwicklungsabteilung für angebliche Ingenieurleistungen seiner eigenen Firma von den BMW-Partnerfirmen über Jahre hinweg insgesamt rund vier Millionen Euro eingestrichen haben. Im Gegenzug habe er ihnen Aufträge des Autokonzerns erteilt.
Aufgeflogen ist das Ganze offenbar schon vor zwei Jahren bei der Überprüfung einer Firma durch die Steuerfahndung. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte den Arbeitsplatz des Abteilungsleiters bei BMW, der Autokonzern kündigte ihm darauf im Frühjahr 2017, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Wie viel Schadenersatz BMW von dem ehemaligen Mitarbeiter fordere, werde nach Abschluss des Strafverfahrens geprüft. (dpa)