Opel dreht weiter an der Kostenschraube und wird auch in Zukunft Personal abbauen. "Wir müssen effizienter werden, wir müssen unsere Strukturen verschlanken und Bürokratie abbauen. Wir werden mit einer kleineren Zahl von Mitarbeitern leben müssen", sagte GM-Vize Steve Girsky der dpa. Der Opel-Aufsichtsratschef verspricht Milliardeninvestitionen und betont: "GM steht voll und ganz hinter Opel" – trotz der hohen Verluste.
Der Zehn-Jahres-Plan "Drive Opel 2022" trage bereits erste Früchte, sagte Girsky. Allein in diesem Jahr werde Opel die Fixkosten um rund 300 Millionen Dollar drücken: "Wir haben die Ausgaben reduziert und unsere Effizienz erhöht." Bis 2015 sollen die Fixkosten um weitere 500 Millionen Dollar sinken. Bis dahin will GM in Europa die Gewinnschwelle erreichen. Girksy ist optimistisch: "Wir sind auf einem guten Weg, den erfolgreichsten Turnaround in der Geschichte der europäischen Autoindustrie zu schaffen."
Dazu wird die Adam Opel AG auch weiter Stellen abbauen. Wie viele, ist noch unklar – auch weil in Deutschland die Verhandlungen mit Betriebsräten und IG Metall noch laufen. "Unser Ziel ist es nicht, Stellen abzubauen, sondern die Kosten zu senken", betonte der Amerikaner. Er sei offen für gute Ideen, wie neues Geschäft ins Haus geholt werden kann.
Bei den laufenden Verhandlungen geht es auch um die Zukunft des Standorts Bochum. Ende Oktober hatte das Unternehmen bekräftigt, dass in dem Werk nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer Ende 2016 kein neues Produkt geplant sei – vorbehaltlich der Verhandlungen. Schon 2012 fallen bei Opel 2.600 Stellen weg. Der Abbau erfolgt nach Unternehmensangaben über freiwillige Abfindungs- und Vorruhestandsangebote sowie durch natürliche Fluktuation. Zum Jahresende wird Opel rund 37.400 Menschen in Europa beschäftigen, davon rund 20.300 in Deutschland.
Neuer Insignia kommt Ende 2013
Rückenwind vom Markt erwartet Girsky in den kommenden Jahren nicht. "Der europäische Automarkt wird unserer Einschätzung nach 2013 noch etwas nachgeben und 2014 wieder etwas besser werden." Obwohl der Markt weiter schrumpft, rechnet der Manager 2013 mit einem stabilen Absatz von mehr als einer Million Autos: "Wir haben neue Produkte, die uns helfen werden, den erwarteten Marktrückgang zu kompensieren." Dazu gehören etwa der Kleinwagen Adam, der Mokka, das Cabrio Cascada und auch der überarbeitete Insignia, der nach dpa-Informationen zum Jahresende 2013 in den Handel kommen wird. (dpa)
Thomas Klawikowski