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Revival der Balkan-Ikone: Der Yugo kommt zurück

18.02.2025 09:36 Uhr | Lesezeit: 3 min
New Yugo
Offenbar kein verfrühter Aprilscherz: Unter serbisch-deutscher Leitung soll der Yugo wieder gebaut werden. Die Gestaltung übernimmt der serbische Designer Darko Marčeta. Erste Entwürfe zeigen einen Wagen mit klassischen Yugo-Elementen im modernen Stil.
© Foto: Yugo via Autoren-Union Mobilität

Passend zum Retro-Trend, soll der Yugo, einstiger Balkan-Polo mit Kultstatus, wieder auferstehen. Gern auch als das "schlechteste Auto der Welt" kommentiert, sind nun erste Skizzen der Neuauflage aufgetaucht. 2027 soll ein neuer Kleinwagen mit Verbrennungsmotor vorgestellt werden.

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Sympathieträger, Exportschlager, robuster Begleiter: Der Yugo genießt inzwischen Kultstatus. Vor fast 45 Jahren kam der kantige Kleinwagen auf den Markt, basierend auf modifizierter Fiat-Technik und montiert in den Zastava-Werken in Kragujevac. Nach der erfolgreichen Einführung auf dem damaligen jugoslawischen Heimatmarkt ging er auch in den Export, wo er weit mehr als Achtungserfolge erzielte.

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Sogar in die USA schaffte es der kleine Jugoslawe, und mit einem Einstandspreis von ganzen 3990 Dollar unterbot er alle anderen Autos auf dem Markt deutlich. Es gab ein hübsch gezeichnetes Cabriolet, und Zastava arbeitete immer wieder auch an sportlichen Derivaten. Erst nach 28 Jahren, im Jahre 2008, endete die Produktion.

Galt der Yugo jahrelang als Symbol absoluter Basismobilität, so ist er mittlerweile vor allem in den USA zu einer Ikone der Pop-Kultur avanciert. Es gibt Bücher über ihn, er tritt in Filmen auf, der Wiedererkennungswert ist hoch. Auch in seiner Heimat, auf dem Balkan, hat sich längst eine Fangemeinde gebildet.

Yugo
Hinter dem Projekt steht Prof. Dr. Aleksandar Bjelić, der sich in der deutschen Automobil- und Zulieferbranche einen Namen gemacht hat.
© Foto: Yugo via Autoren-Union Mobilität

Internationale Markenrechte gesichert

Jetzt kommt er zurück, und zwar als völlige Neuentwicklung. Es gibt erste Skizzen des neuen Yugo gezeigt, noch heuer wird ein Designmodell präsentiert, und 2027 soll ein fertiger Prototyp auf der Expo in Belgrad gezeigt werden.

Hinter dem Projekt steht Prof. Dr. Aleksandar Bjelić, der sich in der deutschen Automobil- und Zulieferbranche einen Namen gemacht hat. Er hat sich international die Markenrechte gesichert, für die Formgebung ist der serbische Designer Darko Marčeta zuständig. Mit seinen ersten Entwürfen hat er Proportionen und Essenz des klassischen Yugo perfekt eingefangen, der retrofuturistische Stil erinnert ein wenig an Hyundai Ioniq 5 und die Studie N74.

Doch im Gegensatz zu diesen elektrisch motorisierten Koreanern wird der Next Yugo, den es zunächst nur als Zweitürer geben soll, als erschwinglicher Kleinwagen positioniert. Technische Basis wird eine etablierte Plattform eines Kooperationspartners sein, über den Bjelić noch nicht sprechen möchte. Klar ist: Das Auto wird modern und preisgünstig sein, dabei allen Sicherheitsvorschriften genügen.

Yugo alt
Auch wenn es ihn irgendwann als Elektroversion geben könnte, soll der neue Yugo zunächst mit klassischem Verbrenner präsentiert werden.
© Foto: Yugo via Autoren-Union Mobilität

Vorerst keine Elektroversion geplant

Auch wenn es ihn irgendwann als Elektroversion geben könnte, soll der neue Yugo zunächst mit klassischem Verbrenner präsentiert werden. Eine Entscheidung, die sowohl dem Preis als auch dem Fahrspaß zuträglich ist – und mit der sich Yugo von anderen Retro-Projekten wie dem neuen Renault 5 oder dem VW ID Buzz absetzt.

Nächstes Jahr will Bjelić eine Rallye vom Werk Kragujevac quer durch Afrika zum Kilimanjaro starten; es handelt sich um die Neuauflage einer Expedition von 1975. Damals hatten fünf Zastava 101 die Distanz absolviert. Automobilhistoriker werden sich noch an dieses Fiat-128-Derivat mit Knickheck erinnern, das zeitweise auch in Westeuropa angeboten wurde.

Als erschwinglicher Verbrenner, der viel Fahrspaß bieten soll, wird der neue Yugo nicht nur ein Kontrastprogramm zu vielen schweren, teuren und unbeliebten Elektroautos der letzten Jahre sein. Er passt auch perfekt in eine Zeit, in der viele Gewissheiten in Frage gestellt werden – auch in der Autobranche.


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