Jaguar Land Rover plant, seine deutsche Importeurs-Gesellschaft grundlegend umzustrukturieren – und dabei Arbeitsplätze abzubauen. Eine Sprecherin der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH bestätigte auf Nachfrage von AUTOHAUS, dass die Organisationsstrukturen des Importeurs mit Sitz in Kronberg neu aufgestellt werden sollen. Welche Bereiche betroffen sind und wie viele Mitarbeiter gehen müssen, wollte der Importeur allerdings nicht mitteilen. Die gegenüber AUTOHAUS kolportierte Zahl von knapp 50 betroffenen Arbeitsplätzen sei aber definitiv viel zu hoch gegriffen. Unklar ist daneben auch, wie sich der Umbau bei den Händlern bemerkbar machen wird.
Kein Bezug zur aktuellen Marktperformance
Hintergrund der geplanten Maßnahmen sei das im Februar von CEO Thierry Bolloré vorgestellte neue globale Strategieprogramm "Reimagine". Neben der Ausrichtung auf die Elektromobilität und dem Prinzip "Qualität und Gewinn vor Umsatz" verkündete das Unternehmen dabei auch, "Jaguar Land Rover neu zuzuschneiden, neu auszurichten und neu zu organisieren, um das Unternehmen agiler zu machen". Ziel sind flachere, effizientere Strukturen, durch die Mitarbeiter schneller und zielorientierter arbeiten sowie entscheiden könnten.
"Seitdem ist weltweit, so auch in Deutschland und Europa eine umfassende Überprüfung der Organisation von Jaguar Land Rover im Gange. Es ist ein fortlaufender Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist", erklärte Jaguar Land Rover Deutschland diesbezüglich gegenüber AUTOHAUS. Mit der aktuellen Marktperformance habe der Schritt daher nichts zu tun.
In den ersten fünf Monaten 2021 brachte Jaguar laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2.296 Fahrzeuge neu auf Deutschlands Straßen. Das war knapp ein Drittel weniger als im coronabedingt schwachen Vorjahreszeitraum. Bei Land Rover stehen per Ende Mai 5.920 Neuzulassungen in der Statistik (plus 3,6 Prozent. Beide Traditionsmarken entwickeln sich damit deutlich unter Marktniveau (plus 12,8 Prozent).
Reiner Wilutzky
Michael Bellinger