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"Reimagine"-Konzernstrategie: Jaguar Land Rover Deutschland plant Umstrukturierung

14.06.2021 14:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
Jaguar Land Rover
Jaguar Land Rover Deutschland will sich neu aufstellen.
© Foto: Jaguar Land Rover

In der deutschen Importeurszentrale von Jaguar Land Rover werden demnächst wohl einige Mitarbeiter gehen müssen. Hintergrund ist die im Februar angekündigte neue Unternehmensstrategie.

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Jaguar Land Rover plant, seine deutsche Importeurs-Gesellschaft grundlegend umzustrukturieren – und dabei Arbeitsplätze abzubauen. Eine Sprecherin der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH bestätigte auf Nachfrage von AUTOHAUS, dass die Organisationsstrukturen des Importeurs mit Sitz in Kronberg neu aufgestellt werden sollen. Welche Bereiche betroffen sind und wie viele Mitarbeiter gehen müssen, wollte der Importeur allerdings nicht mitteilen. Die gegenüber AUTOHAUS kolportierte Zahl von knapp 50 betroffenen Arbeitsplätzen sei aber definitiv viel zu hoch gegriffen. Unklar ist daneben auch, wie sich der Umbau bei den Händlern bemerkbar machen wird.

Kein Bezug zur aktuellen Marktperformance

Hintergrund der geplanten Maßnahmen sei das im Februar von CEO Thierry Bolloré vorgestellte neue globale Strategieprogramm "Reimagine". Neben der Ausrichtung auf die Elektromobilität und dem Prinzip "Qualität und Gewinn vor Umsatz" verkündete das Unternehmen dabei auch, "Jaguar Land Rover neu zuzuschneiden, neu auszurichten und neu zu organisieren, um das Unternehmen agiler zu machen". Ziel sind flachere, effizientere Strukturen, durch die Mitarbeiter schneller und zielorientierter arbeiten sowie entscheiden könnten.

"Seitdem ist weltweit, so auch in Deutschland und Europa eine umfassende Überprüfung der Organisation von Jaguar Land Rover im Gange. Es ist ein fortlaufender Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist", erklärte Jaguar Land Rover Deutschland diesbezüglich gegenüber AUTOHAUS. Mit der aktuellen Marktperformance habe der Schritt daher nichts zu tun.

In den ersten fünf Monaten 2021 brachte Jaguar laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2.296 Fahrzeuge neu auf Deutschlands Straßen. Das war knapp ein Drittel weniger als im coronabedingt schwachen Vorjahreszeitraum. Bei Land Rover stehen per Ende Mai 5.920 Neuzulassungen in der Statistik (plus 3,6 Prozent. Beide Traditionsmarken entwickeln sich damit deutlich unter Marktniveau (plus 12,8 Prozent).

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KOMMENTARE


automotiveConsultant

14.06.2021 - 18:08 Uhr

Die Entwicklung bei JLR ist wenig überraschend. Wer möchte denn noch einen Neuwagen kaufen, von dessen Technologie sich der Hersteller selbst ausdrücklich distanziert und die somit - ohne Not, aber dank französischen Chef, (die Attitude französischer CEOs ist hinlänglich bekannt) - bereits als Neuwagen zum sprichwörtlich alten Eisen gehören? Kein neuer XJ - der viele Jahre lang die Marke verkörperte - kein vernünftiger Übergang zur Elektromobilität wie bei anderen Luxusmarken (mit Wahlalternativen für den Kunden) - sondern eine arrogant erscheinende Produktpolitik, die offensichtlich nicht mehr auf echte Liebhaber des Besonderen zugeschnitten ist, sondern auf Leasingnehmer, die meinen, den Nachbarn durch die Markenwahl beeindrucken zu müssen. So wird die Marke Jaguar endgültig sterben oder zumindest austauschbar werden - und LandRover wird - wenn auch mit zeitlicher Verzögerung - folgen. Äußerst bedauerlich. Man sollte besser auf manchen CEO verzichten als auf ein Spitzenmodell. Erstaunlich nur, dass ein echter Aufschrei bisher ausbleibt und sich die Reaktionen auf den stummen Protest in Form eines Nichtkaufs beschränken.


Reiner Wilutzky

15.06.2021 - 15:12 Uhr

Ich bin schon lange Jaguar Fan, die Marke ist einfach was Besonderes, und sie hebt sich etwas von dem Rest ab. Die Stylings sind elegant und schön, die Qualität ist auch wieder auf hohem Niveau und man sieht die Autos nicht an jeder Ecke. Besonders mag ich den Jaguar F Type, weil es einfach ein wunderschöner, echter Sportwagen ist, der bisher auch einen sehr schönen, sonoren Sound hatte, wie kaum ein anderer Sportwagen. Ich habe ein F Type Cabrio und das Auto macht einfach nur Spass! Er ist eine gelungene Mischung aus einem Sportwagen, der viel klassische Akzente hat, aber auch leistungsfähig ist, und man ihn jeden Tag fahren kann. Wenn allerdings Jaguar nur noch auf die Elektroschiene setzt und wirklich alle Modelle elektrifizieren will, ...dann wird die Marke über kurz oder lang sterben. Besonders den F Type wird man sich mit Elektromotor nicht mehr vorstellen können. Ich werde ihn dann sicherlich nicht mehr kaufen! Jaguar ist nun mal eine edle Automarke, die eine große historische Vergangenheit hat, inklusiv der Rennsporterfahrung und viele traumhaft schöne Modelle, wie zum Beispiel die ersten Sportwagen, den E Type und den XJ 6 und 12, hervorgebracht hat. Es wäre schade, wenn das alles ein Ende findet.


Michael Bellinger

15.06.2021 - 17:15 Uhr

Mit der Übernahme durch Tata hatte ich zunächst noch Hoffnung für die Zukunft. Anfangs wurde auch ein ansehnliches Portfolio von Modellen entwickelt. Schon früh konnte man einen für damalige Verhältnisse modernen Elektro SUV präsentieren. Leider ist es dabei aber auch geblieben, andere Anbieter, die viel später aufgesprungen sind, haben längst vorbeigezogen. Aber leider ist die Marke in den letzten Jahren immer austauschbarer geworden. Der Hersteller hat einen großen Teil seiner Individualität abgelegt und ist zumindest was Jaguar betrifft eher ein Angebot für Firmenwagen Fahrer. Deshalb bin ich immer wieder erstaunt, wieviele Händler hohe Neubau Investitionen aufbringen, um weiter der „ CI Gier“ des Importeurs gerecht zu werden. Aus meiner Sicht wird sich JLR zukünftig eher im asiatischen und australischen Märkten positionieren, ggf noch im Ostblock, während hier zulande der Markt von anderen Playern bespielt wird.


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