Der japanische VW-Rivale Toyota hat zum Start in das laufende Geschäftsjahr einen Rekordgewinn eingefahren. Im ersten Quartal, das bei dem Autoriesen in den Zeitraum von April bis Juni fällt, erhöhte sich das Nettoergebnis dank des günstigen Yen-Wechselkurses und niedrigerer Kosten um zehn Prozent auf 646,4 Milliarden Yen (rund 4,7 Milliarden Euro). Dies gab Toyota am Dienstag in Tokio bekannt. Auch der Umsatz legte deutlich zu: Das Plus betrug hier 9,3 Prozent auf sieben Billionen Yen (etwa 51 Milliarden Euro). Die Zahl der verkauften Autos sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings.
Gemessen am Absatz hatte Volkswagen Toyota zur Halbzeit 2015 als weltgrößten Autobauer abgelöst. Jedoch gilt dieser Wachwechsel derzeit nur, wenn bei VW auch die schweren Nutzfahrzeuge der Töchter MAN und Scania mitgerechnet werden.
Beim Betriebsgewinn drehte Toyota im zurückliegenden Vierteljahr weiter auf, und zwar um 9,1 Prozent auf einen neuen Bestwert von 756 Milliarden Yen. Der Konzern rechnet für das noch bis zum 31. März 2016 laufende Geschäftsjahr unverändert mit 2,2 Billionen Yen Reingewinn und einem operativen Ertrag von 2,8 Billionen Yen. Ihre Umsatzprognose hoben die Japaner indes von zuvor geschätzten 27,5 auf nun 27,8 Billionen Yen an.
Absatz sinkt
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres verkaufte Toyota 11.000 Fahrzeuge weniger als im entsprechenden Zeitraum 2014. Der Absatz fiel auf 2,5 Millionen Stück. Als Folge senkte der Konzern das globale Absatzziel von 10,15 Millionen auf jetzt 10,12 Millionen Autos. Nordamerika war der einzige Markt, auf dem Toyota die Verkäufe im Berichtsquartal erhöhen konnte: Rund 729.000 Wagen setzten die Japaner dort ab, etwa 18.400 mehr als vor einem Jahr.
Im restlichen Asien sanken die Absatzzahlen um rund 57.000 auf 329.000 Fahrzeuge, in Europa um 1000 auf 206.000 Stück. Auf dem Heimatmarkt verkaufte Toyota 470.000 Autos, etwa 36.000 weniger als noch vor einem Jahr. Japans Autobauer bekamen eine Erhöhung sowohl der Mehrwertsteuer als auch der Steuer auf Kleinwagen zu spüren. Dafür profitieren sie aber angesichts ihrer großen Abhängigkeit von den Überseemärkten weiterhin vom schwachen Yen, der Toyotas Exporte im Ausland billiger macht. (dpa)
heike pfeil