Die Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) rüstet sich nach einem Gewinnsprung 2021 für den Börsengang der VW-Tochter Porsche AG. "Wir arbeiten an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungsszenarien für den Börsengang robust aufgestellt zu sein", sagte Porsche-SE-Chef Hans Dieter Pötsch laut Redetext bei der Bilanzvorlage am Dienstag in Stuttgart. Die Porsche SE verfüge über eine Eigenkapitalquote von über 99 Prozent und eine positive Nettoliquidität. "Damit besteht für uns ein großes Finanzierungspotential."
So peilt der VW-Konzern einen milliardenschweren Börsengang seines Sportwagenbauers Porsche AG an. Die Familien Porsche und Piëch wollen über ihre im Dax notierte Automobil-Holding Porsche SE direkten Zugriff auf den Sportwagenbauer mit dem Familiennamen bekommen.
Eine Sperrminorität der Porsche-AG-Stammaktien von gut 25 Prozent würde an die PSE gehen, bei der die Porsches und Piëchs das Sagen haben. Bis zu ein Viertel der Vorzugsaktien will Volkswagen über einen Teilbörsengang platzieren.
Legt man Bewertungsschätzungen von Analysten zwischen 80 und 100 Milliarden Euro für die Porsche AG zugrunde, könnte der Deal insgesamt bis zu gut 25 Milliarden Euro schwer sein. Die Porsche SE verfügte Ende 2021 über eine Nettoliquidität von 641 Millionen Euro. Für Ende 2022 peilt der Vorstand hier 0,6 bis 1,1 Milliarden Euro an. Darin sind Effekte aus dem Porsche-Börsengang sowie andere Investitionen und Verkäufe nicht eingerechnet.
"Die tatsächliche Umsetzbarkeit des Börsengangs hängt von einer Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren wie etwa den allgemeinen Marktgegebenheiten ab", sagte Pötsch am Dienstag. Abschließende Entscheidungen seien noch nicht getroffen worden.
Im abgelaufenen Jahr verdiente die Porsche SE 4,6 Milliarden Euro und damit rund zwei Milliarden mehr als im ersten Corona-Jahr 2020. Fast der gesamte Gewinn ist dabei auf die Ergebnisse des Volkswagen-Konzerns zurückzuführen. Für dieses Jahr peilt die Porsche SE einen Gewinn zwischen 4,1 und 6,1 Milliarden Euro an.