Der Dieselmotor hat es in Europa zunehmend schwer. Erstmals seit 2009 wurden mehr Autos mit Ottomotor als mit Selbstzünder-Triebwerken verkauft. In der ersten Jahreshälfte 2017 ist der Diesel-Anteil an den Pkw-Neuzulassungen von 50,2 Prozent auf 46,3 Prozent gesunken, wie der Branchenverband ACEA meldet. Insgesamt wurden rund 152.000 weniger Diesel-Pkw neu auf die Straße gebracht als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Nutznießer ist der Ottomotor, dessen Anteil von 45,8 Prozent auf 48,5 Prozent gestiegen ist. Das entspricht einem Plus von rund 329.000 Fahrzeugen. Die Elektroautos verharrten bei 1,3 Prozent, bei den Hybridmodellen legte die Quote von 1,7 auf 2,6 Prozent zu. Kaum Änderungen gab es bei den Gasautos, die auf 1,3 Prozent Anteil an den Neuzulassungen kamen.
Die Entwicklung ist laut dem ACEA eine Herausforderung für die Autohersteller, die nun die künftigen CO2-Grenzwerte zu verfehlen drohen. Zwar entsteht bei der Verbrennung eines Liters Dieselkraftstoff mehr Klimagas als bei Benzin, allerdings verbrauchen Dieselmotoren auch signifikant weniger Sprit. Sollte dadurch der CO2-Ausstoß unterm Strich nicht reduziert werden können, drohen der Industrien ab 2020 Strafzahlungen. (Holger Holzer/SP-X)
MrT