Große Autohersteller und Unternehmen anderer Branchen haben die EU in einem offenen Brief aufgefordert, unter anderem nationale Ziele für die Ladeinfrastruktur für Elektroautos festzulegen. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass ab 2035 EU-weit nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen.
"Die politischen Entscheidungsträger der EU müssen auch verbindliche nationale Ziele für eine nahtlose elektrische Ladeinfrastruktur festlegen, die der wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gerecht wird", sagte Stuart Rowley, Chef von Ford Europa.
Ein verbindlicher und flächendeckender Ausbau der Ladeinfrastruktur in allen EU-Mitgliedsländern sei zwingend notwendig, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Erfolg der E-Mobilität steht und fällt mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur."
Unternehmen ersuchen Politik Standards zu definieren
In dem Appell ersuchen die Unternehmen die politischen Entscheidungsträger außerdem, Rechtsvorschriften zu erlassen, die Fahrzeugstandards sowie einen klaren Zeitplan für Autohersteller und Zulieferer definieren, um den Übergang zur Elektromobilität zu ermöglichen.
Den Vorschlag der EU-Kommission zu emissionsfreien Wagen unterstützen die 27 unterzeichnenden Unternehmen, zu denen neben Ford unter anderem auch Volvo, Uber und Vattenfall gehören, ausdrücklich. Das Europäische Parlament und die EU-Regierungen entscheiden voraussichtlich im Juni über ihre Positionen zum Vorschlag der Kommission. Ein endgültiges Gesetz könnte im Herbst verabschiedet werden, zuvor müssen sich die Gesetzgeber aber noch auf einen Kompromiss einigen.
Rowley betonte: "Wir von Ford sind der Überzeugung, dass Mobilität und die Verantwortung für unseren Planeten untrennbar miteinander verbunden sind." Bis 2035 wolle man auch Klimaneutralität an seinen europäischen Standorten sowie bei der Logistik und bei Zulieferern erreichen.