Bei Volkswagen übernimmt Philip Haarmann Anfang Februar den Posten des Chefjuristen. Die Nachbesetzung wird nötig, weil sein Vorgänger Manfred Döss nun als Rechtsvorstand mit in die Konzernspitze aufrückt. Haarmann arbeitet seit rund zehn Jahren für VW. Zuletzt war er Abteilungsleiter, vor seiner Zeit bei Europas größtem Autohersteller unter anderem Richter am Braunschweiger Oberlandesgericht, wie es am Freitag aus dem Unternehmen hieß.
Der Jurist gilt als Experte auch für strafrechtliche Fragen, die - neben den zahlreichen Zivilverfahren - eine Rolle nicht zuletzt in der Dieselaffäre spielten. Döss wiederum folgt im Vorstand auf die ausscheidende Hiltrud Werner. Sie hatte sich auf oberster Ebene um den weit gefassten Themenbereich "Integrität und Recht" gekümmert.
Dazu gehört neben juristischen Analysen die Überprüfung und Entwicklung von Regeltreue-Standards - beim Abgasskandal zum Beispiel die Begleitung der 2020 beendeten Aufsicht ("Monitorship") durch die US-Regierung oder der Ausbau eines internen Whistleblower-Systems.
In den vergangenen Jahren vertrat Döss die Konzerninteressen auch in Schadenersatzprozessen, so etwa in der Musterklage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Außer ihm ziehen die Managerinnen Hauke Stars (IT) und Hildegard Wortmann (Vertrieb) in den Vorstand ein.