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Nissan: Die vier Säulen der Elektromobilität

05.10.2017 05:30 Uhr
Das Zugpferd der elektrischen Offensive der Marke Nissan ist der neue Leaf.
© Foto: Nissan

Mit dem Leaf stellte Nissan das erste Großserien-Elektroauto auf die Räder. Der Stromer wurde zum Erfolg, den die zweite Generation jetzt weiter ausbauen soll. Doch auch die Japaner wissen: Um der Technik zum Durchbruch zu verhelfen, braucht es mehr.

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Mit einem neuen "Fahrplan" will Nissan der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen. Dabei setzen die Japaner auf vier Säulen: die Einführung neuer Elektroautos, zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur, Fortschritte der Batterie-Technik und die Vision, Kunden mit Hilfe eines bi-direktionalen Ladesystems die Möglichkeit zu geben, ihren Stromer deutlich günstiger zu fahren.

Zugpferd der elektrischen Offensive ist der neue Leaf, der zunächst in der limitierten Sonderversion 2.ZERO Edition auf den Markt kommt. Das Fahrzeug bringt es laut Hersteller auf bis zu 378 Kilometer Reichweite pro Batterieladung (NEFZ-Fahrzyklus). Auch technisch lässt der Stromer kaum Wünsche offen. So hat der Leaf unter anderem das teilautomatisierte Fahrerassistenzsystem "ProPilot" für mehr Sicherheit und Komfort, ProPilot Park für vollautonomes Einparken und das e-Pedal für Beschleunigen und Bremsen mit nur einem Pedal an Bord.


Nissan Leaf (2018)

Nissan Leaf Bildergalerie

Zweiter Hoffnungsträger ist der e-NV200, der nun mit einer leistungsstärkeren 40-kWh-Batterie daherkommt. Der neue Akku lässt die Reichweite des Elektro-Transporters laut Nissan um mehr als 60 Prozent auf bis zu 280 Kilometer (NEFZ-Fahrzyklus, vorläufige Angaben) pro Ladung steigen. Das bedeutet: Kunden können mit dem e-NV200 40 kWh künftig je Batterieladung mehr als 100 Kilometer weiter fahren als bisher.

Nissan will nach eigenen Angaben in den kommenden 18 Monaten sein Ladenetzwerk um rund 20 Prozent auszuweiten. Bisher zählt das Ladenetz des Autobauers mehr als 4.600 Schnellladestationen (50 kWh); die Installation von weiteren 1.000 Ladestationen an Autobahnen, in Städten und Metropolen ist geplant. Auch einen neuen Energiespeicher-Prototyp für Haushalte haben die Japaner im Gepäck. Das System sei ab Frühjahr 2018 verfügbar und wurde speziell für die Besitzer von Elektroautos entwickelt, heißt es. Es kombiniere Solar-, Energiespeicher und Ladetechnik. Von der bereits verfügbaren Energiespeicherlösung "xStorage" für Eigenheime wurden bislang mehr als 1.000 Exemplare in Europa verkauft. Bis Ende März 2018 werden voraussichtlich 5.000 Einheiten abgesetzt, bis Ende des Geschäftsjahres 2020 sei ein Anstieg der Verkaufszahlen auf rund 100.000 Einheiten geplant, rechnen die Nissan-Experten vor.

"Elektrisches Ökosystem verändert das moderne Leben"

"Das elektrische Ökosystem wird das moderne Leben in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern", sagte Nissan-Europachef Paul Willcox anlässlich der Leaf-Premiere in Oslo. "Wenn wir Fahrzeuge und ihre Umgebung besser miteinander vernetzen, dann gibt es auf unserer täglichen Fahrt zur Arbeit weniger Staus. Und wenn wir es den Menschen ermöglichen, ihre Autos und ihre Häuser gegenseitig mit Strom zu versorgen, dann können wir unsere Zeit und Energie effizienter nutzen denn je."

Am Ende steht noch eine Vision: Fahrer von Elektroautos sollen in Zukunft kostenlos fahren können. Nissan hat diese Art des Fahrens bereits in Dänemark getestet, ab sofort steht das Angebot allen dänischen Flottenkunden offen. Und wie funktioniert das im Alltag? Mit dem sogenannten "bi-direktionalen Ladesystem" können Kunden Energie aus dem Stromnetz ziehen, um ihr Auto damit zu versorgen, und den Strom dann an das Netz "zurückverkaufen", damit andere ihn nutzen können. Das bedeutet: kein Kraftstoff, keine Energiekosten, einfach kostenlos fahren. Das klingt nach einer pfiffigen Idee. (mid/rlo)

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