Von Mario Hommen/SP-X
Japanische Autobauer sind bekannt dafür, mit oft recht ausgefallenen Konzeptfahrzeugen auf Messen für Aufsehen zu sorgen. Meist verstauben diese Showcars nach der Premieren-Sause jedoch traurig in irgendwelchen Garagen. Nicht so der 2013 vorgestellte Nissan Bladeglider, der jetzt sogar als straßenzugelassenes Fahrzeug in Brasilien Werbung für elektrische Mobilität machen darf.
Vor allem mit seiner von oben betrachtet dreieckigen Form konnte der Bladeglider einst beeindrucken. Vorne läuft das Fahrzeug dank einer besonders schmalen Spur spitz zu, während zum Heck hin Karosserie und Spur breit ausfallen. Die nach oben offene und rundum mit Glas gerahmte Fahrgastzelle bietet entsprechend dieser Grundform vorne einen zentralen Fahrersitz in einem leicht futuristischen Sportwagen-Cockpit, während hinten zwei Passagiere auf Einzelsitzen Platz finden.
Genau diesem Layout entspricht jetzt auch die von der englischen Firma Williams AdvancedEngineering aufgebaute Fahrversion, die mit einem potenten E-Antrieb ausgestattet wurde. An den beiden Hinterrädern kommen zwei jeweils 130 kW / 177 PS starke E-Motoren zum Einsatz, die eine Gesamtleistung von 200 kW / 272 PS und 707 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stellen sollen. Damit kann der nur 1,3 Tonnen leichte Bladeglider laut Nissan in unter fünf Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten und maximal 190 km/h schnell werden.
Mit Drift-Modus
Dank des Zwei-Motoren-Antriebs kann der Bladeglider durch geschicktes Balancieren der Kräfte ein gehobenes Agilitätsniveau ermöglichen. Dieses Torque-Vectoring-System bietet unter anderem einen per Knopfdruck einstellbaren Drift-Modus.
Zwei Bladeglider hat Nissan mit zu den olympischen Spielen nach Rio gebracht. Während einer statisch präsentiert wird, steht der zweite während der Olympischen Spiele zu Testfahrten für Journalisten und VIPs zur Verfügung. Einerseits soll der Bladeglider damit allgemein Werbung für die E-Mobilität machen, vielleicht dient die Präsentation aber auch als Testballon für eine Kleinserienproduktion. Nissan traut sich sowas, wie die einstige Mini-Serie des 600 PS starken Juke-R belegt.