Neue Vorstandsmitglieder von Volkswagen erhalten künftig niedrigere Betriebsrenten. Statt bisher 50 Prozent des Grundgehalts zahlt der Dax-Konzern seinen Top-Managern dann noch 40 Prozent in die Betriebsrente ein. Das sagte ein VW-Sprecher am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Die Regelung ist Bestandteil des neuen Vergütungssystems, das der VW-Aufsichtsrat am Freitag beschlossen hatte.
Diese Reform sieht neben einer Deckelung der Einkommen für die Vorstände vor, dass die Ziele für die variable Vergütung, darunter umstrittene Bonuszahlungen, verschärft werden. Dafür wird das Fixgehalt angehoben, an dem sich die Betriebsrente berechnet. VW betonte allerdings, dass auch in bestehenden Verträgen die Betriebsrente nun nicht vom neuen, höheren Fixgehalt abhänge, sondern weiterhin vom alten, niedrigeren Verdienst. "Die Vorwürfe, dass sich die Vorstände über die Rente die Millionen wiederholen, die ihnen im neuen Vergütungssystem verloren gehen, sind absoluter Unsinn", zitierte die "Bild" aus Konzernkreisen.
VW reagiert mit der Vergütungsreform auf scharfe Kritik an hohen Bonuszahlungen und Betriebsrenten für Vorstände trotz des Dieselskandals. So erhält der zurückgetretene Ex-VW-Chef Martin Winterkorn vertragsgemäß umgerechnet knapp 3.100 Euro pro Tag. Künftig soll der Vorstandschef höchstens zehn Millionen Euro im Jahr verdienen, die Vorstandsmitglieder maximal 5,5 Millionen Euro. Die Maximal-Einkommen könnten aber nur bei einer "herausragenden Unternehmensentwicklung" erreicht werden, hieß es. (dpa)
Winfried Schultze