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Neuer Renault Clio: Mit Charaktergesicht, ohne Diesel

18.04.2023 16:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Renault verpasst dem Clio ein Lifting - hier die Top-Variante "Esprit-Alpine".
© Foto: Renault

Der Renault-Bestseller Clio will mehr Persönlichkeit zeigen. Dabei soll vor allem ein gründliches Facelift helfen.

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Renault poliert seinen Bestseller Clio kräftig auf. Der Kleinwagen trägt ab September eine neue Front mit auffälligem Tagfahrlicht. Dazu gibt es ein neu geordnetes Antriebs- und Ausstattungsprogramm, in dem künftig der Diesel fehlt. Mit dem optisch vergleichsweise umfangreichen Lifting reagieren die Franzosen auf wachsende Konkurrenz im sogenannten B-Segment: Im vergangenen Jahr hatte in Europa der Peugeot 208 den erfolgsgewohnten Clio vom Neuzulassungs-Thron gestoßen.

Bei Renault hat man am aktuellen Modell durch Kundenbefragungen einen leichten "Mangel an Persönlichkeit" festgestellt und daher vor allem bei der Frontgestaltung nachgeschärft. Auffälligste Neuerung sind die winkelförmigen Tagfahrlichter, die sich von der Unterseite der schmalen Scheinwerfer Richtung Asphalt ziehen. Künftig sollen die Halbrauten – seitenverkehrt zusammengesetzt würden sie das Markenlogo ergeben – an allen Modellen der Franzosen den Wiedererkennungswert erhöhen.

Größer und erwachsener – zumindest optisch

Zudem ist der Kühlergrill deutlich gewachsen, wodurch der Schwarzanteil im Fahrzeuggesicht zugenommen hat. Der neue Clio wirkt dadurch größer und erwachsener als der eher niedlich-freundlich gestaltete Vorgänger mit seinem recht kleinen Lufteinlassgitter. Die Blechteile an den Flanken und am Heck bleiben unverändert, die Rückleuchten sind nun allerdings in Klarglas-Optik ausgeführt, wodurch sie moderner wirken sollen. Im Innenraum ersetzen neue, nachhaltige Materialien mit Recyclat-Anteilen die bisherigen Kunststoffe und Tierhäute. Digitale Instrumente und ein Hochkant-Bildschirm am Armaturenbrett sind in allen Varianten Standard.


Renault Clio (2024)

Renault Clio 2024 Bildergalerie

Insgesamt entkernt Renault das Angebot für sein meistverkauftes Modell stark. Statt bis zu sechs gibt es künftig nur noch drei Einstiegslinien: ein günstiges Basismodell, eine Allround-Variante und die neue, sportlich positionierte "Esprit-Alpine"-Line. Diese wartet unter anderem mit einer farblich abgesetzten Blende am Frontstoßfänger, 17-Zoll-Felgen und seitlich angebrachten Alpine-Emblemen auf. Einen speziellen Sport-Motor gibt es wie schon beim Vorgänger nicht mehr. Basis-Antrieb ist wie gehabt ein 48 kW / 65 PS starker 1,0-Liter-Dreizylinder, darüber rangiert eine Turbo-Ausführung mit 67 kW / 91 PS. Ebenfalls aus dem Vorgänger bekannt ist der Vollhybrid auf Basis eines 1,6-Liter-Benziners mit 105 kW / 143 PS. Der bislang angebotene Diesel fällt für den deutschen Markt aus dem Programm; dessen bisherige Käufer soll nun verstärkt der Autogas-Ottomotor mit 74 kW / 100 PS abholen. 

Technik-Bruder des Mitsubishi Colt 

Einen Plug-in-Hybrid oder E-Antrieb wird es für den Clio nicht geben. Die Elektrifizierung ist den für 2024 erwarteten Elektro-Kleinwagen R5 und R4 vorbehalten. Der Clio wird zunächst bis 2030 mit Verbrennungsmotoren weiterlaufen, ab Ende des Jahres dann auch bei Allianzpartner Mitsubishi, die den Colt mit Clio-Technik neu auflegen. Im kommenden Jahrzehnt ist dann zumindest in der aktuellen Form Schluss mit dem Clio, da Renault in Europa dann nur noch reine E-Autos anbieten will.

Bis dahin aber soll der frisch renovierte Fünftürer seine Spitzenposition in Europa zurückgewinnen und den direkten Konkurrenten aus dem Stellantis-Konzern auf die Plätze verweisen. Schließlich muss der Titel des bestverkauften französischen Autos aller Zeiten verteidigt werden. Rund 16 Millionen Einheiten hat Renault bislang an die Kunden gebracht. Einige sollen noch dazukommen. Ob das klappt, dürfte auch mit dem Preis zu tun haben. Renault macht noch keine Angaben, die aufgerufenen Beträge dürften sich aber recht eng an dem aktuellen Modell orientieren, das zurzeit für knapp 18.000 Euro zu haben ist. Damit wäre der Clio zumindest in der Basis deutlich günstiger als der mindestens 23.000 Euro teure Konkurrent von Peugeot. 

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