Die Sprache des automatisierten Fahrens ist kompliziert. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) will sie nun vereinfachen und schlägt ein neues Modell für die Klassifizierung von Roboterautos vor. An Stelle der bisherigen sechs Stufen des international genutzten SAE-Systems setzt es drei Modi: den assistierten, den automatisierten und den autonomen. Mit der simpleren Einteilung will die Behörde die Kommunikation über fahrerloses Fahren vor allem bei den Nutzern vereinfachen und Missverständnisse verhindern. Das bisherige Begriffs-System solle künftig nur noch in Fachkreisen genutzt werden, lautet der Vorschlag.
Die BASt hat durchaus Autorität in Bezug auf die Begrifflichkeit des automatisierten Fahrens, stammen die Grundzüge der aktuellen Einteilung doch von Experten der Behörde. Deren ursprünglich fünfstufiges Modell wurde dann von der Ingenieursvereinigung SAE übernommen, modifiziert, erweitert und schließlich zum branchenweiten Standard erhoben. Die feine, sechsstufige Auflösung führt in der Öffentlichkeit aber häufig zu Abgrenzungsproblemen der einzelnen Level gegeneinander.
Das neue BASt-Modell fasst nun die Stufen 1 bis 2 zum "Assistierten Modus" zusammen. Der Fahrer wird dabei vom Fahrzeug unterstützt, muss aber jederzeit aufmerksam und eingriffsbereit bleiben. Dieser Modus entspricht dem heutigen Stand der Technik. Erste Fahrzeuge beherrschen auch bereits Stufe 3, die künftig im "Automatisierten Modus" aufgehen soll. Der Fahrer übergibt dabei zeitweise das Steuer an den Computer und kann sich dauerhaft anderen Tätigkeiten widmen.
Vom "Autonomen Modus" spricht die BASt, wenn der Computer permanent als Fahrzeugführer fungiert, so wie es etwa bei Robotaxis der nahen Zukunft vorgesehen ist. Dieser Zustand entspricht den SAE-Levels 4 und 5. Die Stufe 0 wird für die neue Terminologie nicht berücksichtigt – sie bezeichnet komplett analoges Fahren ohne jedes mitfahrende Assistenzsystem. Die numerischen Bezeichnungen des SAE-Systems bleiben mit den BASt-Bezeichnungen kompatibel und sollen nach Vorstellung der Behörde in der Kommunikation zwischen Experten weiterhin genutzt werden.