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Neue Prozesse: VW-Affäre beschäftigt erneut Justiz

24.06.2010 06:10 Uhr
Helmuth Schuster
Helmuth Schuster
© Foto: Ronny Hartmann/ddp

Der frühere Skoda-Personalchef Helmuth Schuster muss sich im September vor dem Wolfsburger Amtsgericht wegen Untreue, Anstiftung zur Untreue, Beihilfe zum Betrug und Bestechlichkeit verantworten.

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In der VW-Affäre um Schmiergelder und Lustreisen soll im September vor dem Wolfsburger Amtsgericht erneut eine Runde starten: Der frühere Personalchef der VW-Tochter Skoda, Helmuth Schuster, muss sich dann wegen Untreue, Anstiftung zur Untreue, Beihilfe zum Betrug und Bestechlichkeit verantworten. Erste Berichte zu dem Skandal hatte es vor genau fünf Jahren gegeben, am 25. Juni 2005. Zu den Hauptakteuren gehörten der damalige VW-Personalchef Peter Hartz und VW-Betriebsratschef Klaus Volkert.

Auch Schuster galt zunächst als eine Schlüsselfigur der Affäre, die den Wolfsburger Autobauer erschütterte und in ganz Deutschland die Diskussionen um Korruption anheizten. In dem Skandal ging es um Schmiergelder und um Vergnügungsreisen, Bordellbesuche, teure Geschenke und Partys auf Firmenkosten. Ermittlungen der Braunschweiger Staatsanwalt gegen Schuster haben jedoch den Verdacht in dieser Schwere gegen ihn nicht erhärten können.

Im Februar dieses Jahres ging Schuster ein Strafbefehl über ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung zu. Zudem sollte er 10.000 Euro an die Deutsche Verkehrswacht zahlen. "Nachdem er Einspruch gegen diesen Strafbefehl eingelegt hat, wird der Fall nun vor Gericht verhandelt", erläuterte Michael Kalde, Sprecher des Braunschweiger Landgerichts am Donnerstag.

Schuster wird vorgeworfen, der damaligen Lebensgefährtin des bereits verurteilten früheren VW-Personalmanagers Klaus-Joachim Gebauer einen Schein-Job bei Skoda verschafft zu haben. Die Frau soll knapp 50.000 Euro ohne Gegenleistung bekommen haben.

Zudem soll Schuster 2004 eine Privatreise mit Freundin nach Indien und mit anderen VW-Mitarbeitern einen Besuch eines Nachtclubs in Prag auf Firmenkosten unternommen haben. Schuster soll sich auch von einem indischen Investor mit 100.000 Euro bestechen lassen haben.

Auch ehemalige Volkert-Geliebte muss vor Gericht

Mit dem Urteil gegen Schuster ist die juristische Aufarbeitung allerdings noch immer nicht komplett. Im Mai 2012 soll es noch einen Nachklapp der Affäre geben. Dann soll der Prozess gegen die ehemalige Geliebte des früheren VW-Betriebsratschef Klaus Volkert geführt werden. Ihr wird Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. (dpa)

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