Unmittelbar vor der Beratung des US-Autokonzerns General Motors (GM) über die Zukunft von Opel ist in der Regierung die Hoffnung auf einen Zuschlag für den Wunschkandidaten Magna geschwunden. Erwartet wird, dass die GM-Spitze bei ihrem Treffen in Detroit eine Festlegung erneut vermeidet und erst im Oktober entscheiden will. Betriebsrat und Gewerkschaften warfen GM vor, Zeit und Geld zu verschwenden. Branchenexperten warnten, der "Nervenkrieg" schade massiv dem Image der Marke Opel. In Berliner Koalitionskreisen hieß es am Dienstag, es sei sehr unwahrscheinlich, dass der GM-Verwaltungsrat seinen monatelangen Widerstand gegen den österreichisch-kanadischen Zulieferer und seine russischen Partner aufgebe. General Motors habe signalisiert, dass es nur noch zwei ernstzunehmende Optionen gebe: "Behalten oder vertagen", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur. Im Rennen ist auch noch der belgische Finanzinvestor RHJ International, den Deutschland aber ablehnt. GM habe keinen Zeitdruck, weil der deutsche Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro Opel bis Januar über Wasser halte. Deshalb sei eine Entscheidung erst nach der Bundestagswahl am 27. September denkbar, hieß es. Nach Informationen des "Handelsblatts" soll eine Entscheidung frühestens Anfang Oktober fallen, weil die GM-Spitze ihre Optionen intensiver prüfen will. GM wolle den deutschen Autobauer mit Finanzmitteln aus den USA sowie der Hilfe einiger EU-Staaten sanieren, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider. Der 13-köpfige GM-Verwaltungsrat will sich bei der zweitägigen Sitzung am Stammsitz in Detroit ausführlich mit der künftigen Strategie des einst weltgrößten Autoherstellers befassen. Die deutsche Seite geht davon aus, dass frühestens am Mittwochabend Informationen zu Opel bekann twerden könnten.
"Nervenkrieg": GM stellt Opelaner auf harte Geduldsprobe
Unmittelbar vor der mit Spannung erwarteten Verwaltungsratssitzung ist in Berlin die Hoffnung auf einen Zuschlag für Magna geschwunden. Beobachter gehen davon aus, dass der US-Konzern erst im Oktober entscheiden will.