Der ehemalige Volkswagen-Vorstandschef Martin Winterkorn wird Mitte Februar als Zeuge im Musterverfahren von Anlegern im Dieselskandal gegen VW und die Dachholding Porsche SE vernommen. Winterkorn ist für den 14. und 15. Februar (jeweils 10.00 Uhr) geladen, wie das Oberlandesgericht Braunschweig am Freitag mitteilte.
Auch seine Nachfolger Matthias Müller und Herbert Diess sollen als Zeugen in dem Zivilverfahren aussagen. Die Vernehmung von Diess ist am 16. Januar geplant, wie das Oberlandesgericht weiter mitteilte. Müller sei am 7. Februar geladen. Weitere mögliche Termine für die Zeugenvernehmung sind der 27. und 28. Februar. Die Verhandlungen finden im Congress Saal der Stadthalle in Braunschweig statt.
In einem anderen Verfahren sitzen bereits seit September 2021 vier Volkswagen-Manager vor dem Landgericht Braunschweig auf der Anklagebank. Das Verfahren gegen Winterkorn, der nach Auffliegen des Diesel-Abgasskandals 2015 zurückgetreten war, wurde mit Verweis auf seinen Gesundheitszustand abgetrennt. Es wird demnächst fortgesetzt.
Im September 2015 kam heraus, dass das VW statt des Einsatzes teurerer Abgastechnik die Messwerte mithilfe versteckter Software-Codes fälschte. Diese sorgten dafür, dass bei Tests voll gereinigt wurde, im Straßenbetrieb jedoch ein Vielfaches der Emissionen auftrat. Das Auffliegen des Skandals stürzte VW in die schwerste Krise seiner Geschichte.