Im Fall des Kartellverdachts in der deutschen Autoindustrie hat auch Volkswagen einen Antrag auf Kronzeugenregelung gestellt. Der Konzern sowie die betreffenden Marken kooperierten bereits seit längerem "vollumfänglich" mit der EU-Kommission, teilte VW am Freitag in seinem Zwischenbericht zum dritten Quartal mit. Die Behörde habe Unterlagen in Wolfsburg und von Audi in Ingolstadt gesichtet. Auch Daimler hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Anfang der Woche hatte der VW-Konzern bestätigt, dass sich die laufenden kartellrechtlichen Untersuchungen auch gegen ihn richten.
Bei der EU-Kommission läuft derzeit eine Voruntersuchung. BMW sowie Daimler und VW samt den Töchtern Audi und Porsche sollen sich jahrelang in geheimen Zirkeln über ihre Autos und Zulieferer ausgetauscht haben. Solche Absprachen sind durchaus üblich – zum Beispiel, um Standards für die Ladung von Elektroautos abzusprechen. Die Frage ist aber, ob in diesem Fall Grenzen überschritten wurden.
Nach Angaben von VW-Konzernchef Matthias Müller ging es bei den Gesprächen deutscher Autobauer nicht um Preise. Man respektiere das Kartellrecht. "Von Preisabsprachen beispielsweise, die ein Kartellvergehen darstellen würden, ist mir nichts bekannt", sagte er. (dpa)
Rudi S.