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Mitsubishi: Zurück zu alter Stärke

02.11.2017 06:37 Uhr
Mit neuem Drive in die Zukunft: Mitsubishi will sich neu erfinden und setzt dabei auf alte Stärken.
© Foto: Hans-Peter Hauer/mid

Mitsubishi hat schwierige Zeiten hinter sich. Jetzt wollen die Japaner wieder Tempo machen und setzen dabei auf die typische Marken-DNA: den Bau robuster Autos.

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Von Hans-Peter Hauer/mid

Nach zuletzt schwierigen Jahren will Mitsubishi endlich wieder Fahrt aufnehmen und international zu alter Stärke zurückfinden. Auf der 45. Tokyo Motor Show (noch bis 5. November) präsentiert das Unternehmen mit den drei Diamanten im Firmenlogo die künftige Marken- und Produktstrategie für eine umfassende Erneuerung in allen Bereichen des Unternehmens.

Da sich die Konzernstrategen von den traditionellen Wirtschaftsregionen Japan und Europa kein großes Wachstum mehr erwarten, richtet sich der Fokus künftig mehr auf die ertragreichen Märkte in Asien und Nordamerika. Bei neuen Modellen wird sich Mitsubishi vorerst ausschließlich am wachstumsstarken SUV-Segment orientieren. Eine größere Limousine ist dagegen nicht geplant – und auch für das Premiumsegment sind vorerst keine neuen Modelle zu erwarten.

Das japanische Traditionsunternehmen mit seiner über 100-jährigen Geschichte im Automobilbau gehört wirtschaftlich bereits seit einem knappen Jahr zur französisch-japanischen Renault-Nissan-Allianz. Von dieser Verbindung erwartet Mitsubishi zusätzliche Synergien für die Entwicklung neuer Modelle, zumal die Marken Renault und Nissan schon seit Jahren bei der Elektromobilität erfolgreich unterwegs sind. Im Gegenzug will Mitsubishi seine Allradkompetenz und die Erfahrungen beim Bau von Pick-up-Modellen in die Allianz einbringen.

Modelle mit "Mitsubishi-ness"

Um die Marke wieder neu zu beleben, setzen die Japaner auf die typische Mitsubishi-DNA: den Bau robuster Autos. Dazu gehört alles, was die Marke in den vergangenen Jahrzehnten nach vorne gebracht hat und was die Käufer an den Modellen als "Mitsubishi-ness" schätzen. Mit robusten Autos und fortschrittlicher Technik will man den Charakter der Marke bewahren und so auch künftig seinem Image bei den Kunden gerecht werden. Schon das neue Karosseriedesign und die Gestaltung des Innenraums sollen Wertigkeit und Solidität ausstrahlen. Dazu gehören auch wieder die typischen und sichtbaren Bedienelemente.


Mitsubishi e-Evolution Concept

Mitsubishi e-Evolution Concept Bildergalerie

Zur Neuorientierung passt dann auch die Weltpremiere der Studie "e-Evolution Concept". Der Prototyp eines sportlichen SUV mit vollelektrischem Antrieb, hoher Leistung und großer Batteriekapazität verkörpert die neue strategische Ausrichtung der Marke in Bezug auf Modellpolitik, Technik und Formensprache. Dabei setzt Mitsubishi bei der Entwicklung künftiger SUV-Modelle auf seine Kernkompetenz in den Bereichen Allradtechnologie und Elektroantrieb. Für kraftvolle Fahrleistungen hat die Studie drei Elektromotoren an Bord, einen an der Vorder- und zwei an der Hinterachse. Eine Allradsteuerung soll in allen Fahrsituationen die erforderlichen Reserven bereitstellen. Dazu gibt es neue Systeme für vernetzte Mobilität und den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Produktoffensive auch mit E-Autos

Mitsubishi will in den nächsten Jahren zwölf neue Modelle an den Start bringen, davon allein acht auf einer neuen, eigenen Plattform. Das erste der drei geplanten Elektroauto-Modellen soll aber erst 2020 auf den deutschen Markt kommen. Die Neuen sollen beim Wachstum für mehr Schub sorgen, und da hat Mitsubishi in Deutschland deutlichen Nachholbedarf, denn mit dem kleinen Space Star kam hier bereits vor vier Jahren das bislang letzte neue Modell auf den Markt. Bei den SUV-Modellen halten der kompakte ASX und der große Outlander sogar schon deutlich länger die Stellung. Entsprechend der neuen Strategie folgt mit dem Eclipse Cross jetzt aber ein weiteres SUV. Das neue Modell mit coupéhafter Dachlinie und sportlicher Auslegung kommt Ende dieses Jahres vorerst nur als Benziner auf den Markt und soll in der Basisversion ohne Allradantrieb knapp 22.000 Euro kosten.

Was den deutschen Markt betrifft, so konnte Mitsubishi nach einer längeren Durststrecke zuletzt wieder zulegen und 2016 knapp 40.000 Fahrzeuge verkaufen. Für das laufende Jahr 2017 peilt der Importeur mit rund 47.000 Einheiten einen Marktanteil von 1,4 Prozent an und hat als weiteres Etappenziel die 50.000er-Marke im Auge. Aber selbst damit wäre der Autobauer immer noch meilenweit vom Rekordjahr 1991 entfernt, in dem 92.000 neue Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Allerdings war dieser Erfolg zum Teil auch dem Einmal-Effekt aus der deutschen Wiedervereinigung geschuldet.

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