Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kritisiert den Export von Schrottautos und ausgemusterten Elektrogeräten zur Entsorgung nach Afrika. "Afrika darf nicht zum Schrottplatz der EU und Deutschlands werden. Wir kommen nicht ans Ziel, wenn aus hohen Umweltstandards in Deutschland und Europa folgt, dass der unbequeme Schrott einfach exportiert wird, zu Lasten der Entwicklungsländer", sagte Müller am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Er kritisiert, dass nicht nur Altautos, sondern vor allem auch Elektrogeräte und Müll in großem Umfang illegal in Afrika zu Lasten der Umwelt entsorgt werden. "Ich habe das selbst auf Afrikas größtem Elektroschrottplatz gesehen, in Ghana", so Müller. "Ein Umdenken ist nötig - für ökologisch nachhaltige Lieferketten. Wir brauchen eine kontrollierte Kreislaufwirtschaft, wo jeder zuhause für seinen Müll und Schrott Entsorgungssysteme aufbaut und kontrolliert."
Afrikas Umwelt wird laut dem UN-Umweltprogramm (Unep) durch eine Flut ausgemusterter Gebrauchtwagen aus den Industrieländern belastet. "Millionen gebrauchter Personenwagen, Vans und Minibusse, die von Europa, Japan und den USA in die Entwicklungsländer exportiert werden, tragen erheblich zur Luftverschmutzung bei und behindern Anstrengungen, die Effekte des Klimawandels abzumildern", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Unep-Bericht. Zwischen 2015 und 2018 seien weltweit 14 Millionen Gebrauchtwagen exportiert worden, von denen rund 80 Prozent in arme Länder gingen. (dpa)
Udo Hoyer