Der US-italienische Autobauer Fiat Chrysler (FCA) hat im dritten Quartal einen Milliardengewinn eingefahren. Unter dem Strich lag der Nettogewinn bei 1,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten hohe Abschreibungen in der kriselnden Europa-Sparte zu einem Verlust von 179 Millionen Euro geführt.
Weil der Konzern vor allem im wichtigen US-Geschäft teurere Autos über günstigere Vertriebswege verkaufte, konnte Fiat Chrysler trotz geringerer Auslieferungen beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern ein Plus von 16 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro verbuchen. Der Umsatz sank derweil um sechs Prozent auf 25,8 Milliarden Euro.
Die Nordamerika-Sparte steht bei FCA für mehr als 70 Prozent des Umsatzes, in den restlichen Sparten erwirtschaftete der Konzern zudem zusammengenommen operativ weiter rote Zahlen. Weltweit hat Fiat Chrysler im dritten Quartal 1,03 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, drei Prozent weniger als vor einem Jahr. Von den Auslieferungen entfällt die Hälfte auf Nordamerika.
Bestandsabbau im Fokus
Fiat Chrysler hat wie andere Autobauer auch im dritten Quartal einen starken Zufluss bei den finanziellen Mitteln erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr waren die Lager trotz Produktionsstopps im Corona-Lockdown noch vollgelaufen, diese Bestände konnte auch FCA nun deutlich abbauen. Das Unternehmen verbuchte im Quartal Rückstellungen für US-Rechtsstreitigkeiten vorwiegend rund um die Dieselaffäre in Höhe von 222 Millionen Euro.
FCA will mit dem französischen Opel-Mutterkonzern PSA zum weltweit viertgrößten Hersteller fusionieren. Der Zusammenschluss soll bis Ende März über die Bühne sein. Der neue Konzern mit großen Standbeinen in Europa und Nordamerika soll Stellantis heißen. (dpa)