Die 24-stündigen Warnstreiks in der Metall-und Elektroindustrie haben am Donnerstag vor allem die deutsche Autobranche getroffen. So brachte die IG Metall nach eigenen Angaben die Produktion in den Kölner Ford-Werken zum Erliegen. "Kein Auto läuft vom Band", sagte IG-Metall-Streikleiter Benjamin Gruschka der Deutschen Presse-Agentur. Von den etwa 13.000 Mitarbeitern, deren Schicht eigentlich am Morgen begonnen hätte, seien nur ungefähr 50 sowie Manager am Arbeitsplatz. Die Beteiligung der Mitarbeiter sei sehr hoch und es gebe kaum Streikbrecher. Nach Gruschkas Angaben werden normalerweise 1.500 Fiesta pro Tag in Köln produziert.
In Bayern und Baden-Württemberg standen große Autozulieferer im Fokus der IG Metall. Am Freitag sollen die Hersteller BMW, Audi, Daimler und Porsche folgen.
Im Südwesten waren nach Angaben der Gewerkschaft am Donnerstag vor allem Bosch und Mahle betroffen. "Im Bosch-Werk in Feuerbach sind heute 14.000 Beschäftigte in der Frühschicht aufgerufen, ihre Arbeit ruhen zu lassen", sagte ein Sprecher der IG Metall. In Hessen hat die IG Metall unter anderem die Beschäftigten bei Bombardier, Rheinmetall und Volkswagen zu Warnstreiks aufgerufen. Bei VW in Baunatal gebe es zweistündige Warnstreiks in allen Schichten, sagte Elke Volkmann von der IG Metall. Hier geht es um den Haustarifvertrag beim Autoriesen.
Auch in Bayern lag der Schwerpunkt auf den Autozulieferern. Die IG Metall rief zu Warnstreiks unter anderem in mehreren Werken von Bosch, bei Grammer, Mahle, Getrag, Schaeffler, ZF Gusstechnologie und Federal Mogul auf. "Am Freitag wird die IG Metall dann die Beschäftigten der bayerischen Autobauer zu ganztägigen Warnstreiks aufrufen. Alle vier BMW-Standorte und Audi in Ingolstadt werden 24 Stunden lang stillstehen", kündigte die Gewerkschaft an.
Fünfte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Im Südwesten trifft es am Freitag zudem die Automobilbauer Porsche und Daimler. Arbeitnehmer und Arbeitgeber hatten am vergangenen Wochenende die fünfte Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis abgebrochen. Erwartet wird, dass nach der aktuellen Warnstreikwelle möglicherweise an diesem Wochenende wieder verhandelt wird. (dpa)