Die Volkswagen-Tochter Porsche ist wegen möglicher Manipulationen bei Werten zum Spritverbrauch und CO2-Ausstoß ins Visier des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) geraten. Die Flensburger Behörde untersucht, ob es hier Täuschungen gab. Dabei geht es um die Erkennung des Lenkradwinkels, wodurch ein Fahrzeug Messungen auf dem Prüfstand erkennen und die Abgasreinigung dann gegenüber dem normalen Betrieb auf der Straße erhöhen könnte.
"Wir prüfen den Sachverhalt", sagte ein KBA-Sprecher am Donnerstag. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" über eine Untersuchung im Zusammenhang mit der Lenkraderkennung bei Porsche berichtet. Nähere Angaben wurden aber nicht gemacht. Ein Porsche-Sprecher betonte in Stuttgart, dass die entsprechende Software nicht manipuliert worden sei, um Ergebnisse auf dem Prüfstand zu beeinflussen.
Bei einem Prüfstandstest wird das Auto beschleunigt, aber nicht gelenkt. Manipulierte Wagen könnten dann automatisch in einen speziellen Modus schalten, in dem sie weniger Sprit verbrauchen und somit auch weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Im November hatte das Bundesverkehrsministerium wegen eines solchen Verdachts eine Untersuchung von Audi-Modellen in Auftrag gegeben.
Der Porsche-Sprecher sagte weiter, Lenkbewegungen würden grundsätzlich als Eingangsgröße für die "Schaltstrategie" genutzt. "Lenkbewegungen werden jedoch nicht verwendet, um einen Prüfstandsfahrzyklus zu erkennen und auf diesen zu reagieren. Dies gilt für sämtliche Porsche-Modelle." (dpa)