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Magazin: Opel Zafira könnte bei PSA konstruiert werden

10.05.2012 18:00 Uhr
Magazin: Opel Zafira könnte bei PSA konstruiert werden
Die Spekulationen um Sparpläne beim defizitären Autobauer Opel reißen nicht ab.
© Foto: Torsten Silz/ddp

Die Spekulationen um Sparpläne beim defizitären Autobauer Opel reißen nicht ab. Auch das Entwicklungszentrum Rüsselsheim könne sich dem Kahlschlag nicht entziehen, berichtet "Spiegel Online". Opel dementiert.

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Die Angst der Opel-Mitarbeiter vor einem radikalen Kahlschlag wächst. Denn nach Informationen aus Arbeitnehmerkreisen könnte der Umbau des verlustreichen Autobauers Opel noch tiefgreifender ausfallen als ohnehin angenommen. Nachdem die Astra-Produktion ins Ausland verlagert und das Werk Bochum geschlossen werden solle, setze die US-Mutter General Motors nun auch im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum den Rotstift an, berichteten mehrere Medien am Donnerstag.

Die "Allgemeine Zeitung Mainz" meldete vorab: "Um seine Tochter Opel wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen, will der US-Mutterkonzern General Motors nach Produktion und Verwaltung nun offenbar auch im Technischen Entwicklungszentrum in Rüsselsheim die Kosten drastisch senken." "Spiegel Online" berichtete, dass nach dem Willen der US-Manager die nächste Generation des Familien-Vans Zafira einschließlich der Motoren nicht mehr in Rüsselsheim entwickelt werden solle, sondern beim neuen französischen Partner PSA (Peugeot/Citroën).

GM wollte den Bericht nicht kommentieren. In Rüsselsheim wurden die Spekulationen zurückgewiesen: "Wir haben gesagt, dass GM/Opel und PSA in einer Reihe von Produktprogrammen kooperieren wollen. Welche das sein werden, ist aber noch nicht entschieden." Nach Informationen von "Spiegel Online" ist die Zafira-Entwicklung hingegen eines der ersten Kooperationsprojekte, die GM mit dem französischen Autokonzern Konzern Peugeot-Citroën vereinbaren wolle. Dadurch seien im Entwicklungszentrum Rüsselsheim mehrere hundert der aktuell rund 4.500 Arbeitsplätze bedroht.

Das Zentrum genießt zwar auch innerhalb des GM-Konzernverbunds einen guten Ruf. Doch das Management in Detroit wolle Investitionskosten sparen und sich deshalb Entwicklungsaufgaben mit Peugeot teilen. Ein Opel-Sprecher dementierte: "Aufgrund der Allianz mit PSA werden im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim keine Jobs verloren gehen."

Verlagerung nach Osteuropa weiter vorantreiben

Auch die Verlagerung nach Osteuropa will GM nach den Berichten weiter vorantreiben. Demnach sollen in der Verwaltung in der Rüsselsheimer Opel-Zentrale 150 bis 200 Stellen abgebaut und als Fremdvergabe nach Polen übertragen werden. Das Management hatte mehrfach betont, dass die Kosten bei Opel gesenkt werden müssen, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Wie genau dies geschehen soll, ist nach den Angaben vom Donnerstag aber noch nicht entschieden.

Die Pläne des Managements, das Opel-Zugpferd Astra künftig nicht mehr in Deutschland zu fertigen, sind erst seit Montag bekannt. Eine Entscheidung steht zwar noch aus. Aber in Gewerkschaftskreisen wird bereits befürchtet, dass das Management im Stammwerk Rüsselsheim künftig statt des Astra den Zafira vom Band laufen lassen will, um so das Werk in Bochum mit 3.200 Beschäftigten 2015 schließen zu können.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag) berichtet, will Gesamtbetriebschef Wolfgang Schäfer-Klug den Druck auf Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke erhöhen, die Belegschaft endlich über die Sparpläne zu informieren. Dafür hat der Betriebsrat zu einer Betriebsversammlung im Stammwerk Rüsselsheim am kommenden Montag eingeladen, zu der auch die Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) und Volker Bouffier (CDU) erwartet werden.

In der Einladung heißt es, die Belegschaft sei angesichts der Spekulationen sauer, verärgert und frustriert und verlange umfassende Informationen über die Zukunft des Unternehmens. Der Vorstand versuche für den Standort Rüsselsheim Fakten zu schaffen, die die Zukunft von Opel gefährdeten. (dpa)

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KOMMENTARE


E. Kühlwetter (wallibelli)

10.05.2012 - 18:06 Uhr

Mini-Vans und Vans verlieren europaweit an Beliebtheit zu Lasten variabler SUV und Crossover u.a. an Nissan Qashqai 5/7Sitzer. Deshalb die Kooperation mit PSA beim nächsten Zafira. Es wird nicht bei der Entwicklung bleiben. Die Nachfolger von C4 Picasso / Peugeot 5008 und Zafira werden sicher aus einer PSA-Fabrik vom Band laufen, als der Aufbau Opel eigener Zafira-Produktionskapazitäten in Rüsselsheim. Andererseits sucht PSA dringend eine Lösung für Oberklassenautos. Ein C6/607 Nachfolger kann man dereit in Eigenregie kaum profitabel darstellen. Das gleiche gilt für Opel. Hier sehe ich durchaus Potential für Entwicklung und Produktion in Rüsselsheim. Sofern die Franzosen ihren Nationalstolz ablegen und ranghohe Politrepräsentanten in von Opel entwickelten und in Rüsselsheim produzierten PSA - Repräsentationslimousinen einsteigen lassen. Es zeichnet sich bei GM/PSA eine Mehrmarkenstraegie wie bei VW ab. Da spielt es auch immer weniger eine Rolle, wer die Entwicklungshoheit in welchem Umfang hat und wo bzw. bei wem die einzelnen Modelle produiert werden. Ein Audi Q3 kommt aus dem Seatwerk in Martorell, der Audi Q5 schon bald aus einem VW Werk in Mexiko.


Klaus Baum

10.05.2012 - 18:20 Uhr

Na toll, dass Spiegel online darüber berichtet, als ob alles schon beschlossene Sache wäre - das ist ja mal seriöser Journalismus. Freie Meinungsäusserung - okay - aber Fakten, auf die sich der Verdacht beruft, gibt es keine. Was soll das also ? Ich habe übrigens gehört, dass Spiegel online demnächst offline ist, weil dort sowieso dasselbe wie auf vielen anderen Seiten berichtet wird - und einmal reicht ja auch. ;)


Michael Kühn

10.05.2012 - 19:10 Uhr

wie zum Teufel kommen derartige unausgegohrene Gedanken, die noch nicht einmal vom Inhalt her bestätigt werden, in die Medien? In dieser Meldung gibt es keine klaren Fakten, sondern ausschließlich mögliche Willenskundgebungen, die m. E. nur die Belegschaft verunsichern und das "schwerst beschädigte" Image von Opel auch bei den Kunden noch weiter runterfährt... Mittlerweile erschließt sich mir immer mehr der Eindruck, dass hier der Ruf von Opel systematisch, mit diesen fast täglichen Pressemeldungen, in den Abgrund manövriert werden soll... Wenn sich demnächst jeder an diese Art von Nachrichten gewöhnt hat, ist der "Fangschuß" für das "letzte Zucken" in der Öffentlichkeit sogar noch eine "ehrenwerte Handlung" + fast jeder wird dann sagen: "naja, das war doch nur eine Frage der Zeit"; und schon werden die vergangenen "Bemühungen" von GM, "Opel zu retten", äußerst positiv bewertet. Und wenn dann GM mit seinen "Opel-Kopien" den Europamarkt bedient, wird es heißen: "da steckt ja Opel-Technologie dahinter" und man wird sich erinnern, - die "Opel-Haüptlinge" haben es einfach vergeigt" -; also fahren wir doch einfach die "Opelersatzfahrzeuge" (vorab sogar noch zum günstigeren Einstandspreis, der sicher nicht so bleiben wird), - die PSA - Kooperation wird, so glaube ich, nur vorübergehend sein, bis GM mit seinen Produkten die allgemeine Akzeptanz erhält. - Was können die Franzosen den GM-lern dann noch für eine Hilfe sein? Wenn Opel "tot" ist, braucht es auch keine PSA mehr. ... Ich würde mich sehr gerne irren, mit meiner Sicht der Dinge.


uwe meier

11.05.2012 - 09:11 Uhr

Ironie an: Schlimm, Opel (GM) will und muss Kosten sparen. In der Not will man mit PSA zusammen arbeiten. Ausgerechnet PSA! Hat doch dieser Konzern keinen blassen Dunst in der Entwicklung von Fahrzeugen und Motoren. Hier droht der Untergang. Ironie aus Im Ernst, BMW/Mini arbeitet doch schon seit langem mit PSA in der Motorenentwicklung zusammen. Warum soll Opel nicht mit PSA Entwicklungsarbeiten teilen? Gut, wird der neue Zafira bei PSA entwickelt, dafür vielleicht der neue Insignia/608/C6 in Rüsselsheim. Oder es entsteht ein gemeinsames E-Projekt. Ich plädiere nach wie vor für eine Realisierung des Rak-e. Würde dieser, sagen wir in Bochum produziert und zusammen mit PSA europaweit vertrieben könnten auch kostendeckende, eventuell Gewinnbringende Stückzahlen verkauft werden. Und Opel/PSA hätten positive, imagesteigernde Nachrichten in den Gazetten. Wobei zu befürchten ist das diese ganz klein gedruckt werden. Nicht jede Nachricht muss eine schlechte Nachricht sein.


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