Opel will nach seinem harten Sanierungskurs bis Anfang 2015 auf weitere betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das haben Management und Arbeitnehmervertreter im Juni in einem Mantelvertrag (Master Agreement) festgeschrieben, wie jetzt bekannt wurde. Der Vertrag, über den die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch berichtete, enthält zudem bislang unveröffentlichte konkrete Angaben zur künftigen Aufstellung der vier deutschen Werke Rüsselsheim, Kaiserslautern, Bochum und Eisenach.
Am Stammsitz Rüsselsheim werden nach aktuellen Informationen 485 Arbeitsplätze abgebaut, in Kaiserslautern 300. Die größten Einschnitte drohen wie angekündigt in Bochum: Dort sollen 1.488 Arbeitsplätze gestrichen werden sowie 350 Stellen von Beschäftigten bei Zulieferern, die ein Rückkehrrecht zu Opel haben. Vollständig vom Stellenabbau verschont bleiben soll der kleinste Standort Eisenach.
In dem Mantelvertrag heißt es: "Nach Umsetzung dieser Personalreduzierungen wird die Adam Opel GmbH bis zum 1.1.2015 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen." Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz lobte: "Dieser Vertrag ist ein sehr ausgewogener Kompromiss und ein absolut positiver Schritt, der Sicherheit für die Beschäftigten bringt."
Fünf neue Modelle
Das Opel-Management um Nick Reilly verpflichtet sich, in den nächsten Jahren fünf neue Produkte einzuführen: Ein Cabrio, eine überarbeitete Version der Limousine Insignia bereits 2015 statt 2016, einen neuen Kleinstwagen (Opel "Junior"), ein Fahrzeug mit Kleinstmotor (SGE/Small Gas Engine) und einen Nachfolger des Kastenwagens Combo.
Eisenach wird in dem neunseitigen Papier als "potenzieller Standort für die Produktion des neuen Opel Junior" genannt. Kaiserslautern soll "zu einem Kompetenzzentrum für Press- und Komponentenfertigung" ausgebaut werden. In Bochum wird u.a. ab 2011 "exklusiv" der neue Van für Opel/Vauxhall gebaut. Rüsselsheim bleibt wichtiger Standort für die Astra-Produktion und soll mit seinem Entwicklungszentrum Stütze der US-Konzernmutter General Motors (GM) sein.