Der VW-Konkurrent Hyundai Motor und die kleinere Firmenschwester Kia Motors setzen trotz eines härteren weltweiten Wettbewerbs ihr gemeinsames Absatzziel für 2017 herauf. Die südkoreanische Gruppe peilt 8,25 Millionen verkaufte Autos ein, nachdem der Absatz 2016 unter der Acht-Millionen-Schwelle blieb und die eigenen Erwartungen damit das zweite Jahr hintereinander verfehlt wurden.
Das neue Jahresziel entspricht im Vergleich zur Prognose für 2016 nur einem leichten Anstieg um 1,5 Prozent, liegt aber deutlich über den tatsächlich 7,88 Millionen verkauften Autos im vergangenen Jahr. Das geht aus Börsenmitteilungen beider Firmen und der Neujahrsansprache von Konzernchef Chung Mong Koo am Montag hervor. Die Hyundai-Motor-Gruppe ist der fünftgrößer Autokonzern der Welt.
Chung warnte, dass sich die Autoindustrie auf "größere Unsicherheiten" einstellen müsse. Es gebe einen "zunehmenden Handelsprotektionismus und einen wachsenden globalen Wettbewerb". Zudem dürfte sich die Schwäche der Weltwirtschaft fortsetzen.
28 umweltfreundliche Modellen geplant
Die Gruppe setzt dagegen unter anderem auf eine größere Palette von sportlichen Geländewagen (SUV) und umweltfreundlicheren Fahrzeuge. "Die Hyundai-Motor-Gruppe wird jedes Jahr mehr als zehn neue Modelle einführen", sagte Chung. Allein bis 2020 sei die Einführung von 28 "umweltfreundlichen" Modellen geplant. Zudem werde die Gruppe eine "vollständige SUV-Produktpalette mit Modellen anbieten, die auf die einzelnen Regionen zugeschnitten sind und den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen entsprechen".
Auch hofft Hyundai auf einen erfolgreichen Betriebsstart in der neuen Fabrik in der chinesischen Millionenstadt Chongqing in diesem Jahr - der fünften Anlage des Unternehmens im weltgrößten Automarkt. Die Gruppe hat damit insgesamt 35 Produktionsanlagen in zehn Ländern weltweit.
Hyundai erwartet, in diesem Jahr 5,08 Millionen, Kia 3,17 Millionen Autos absetzen zu können. Im vergangenen Jahr ging der Absatz bei Hyundai Motor nach eigenen Angaben im Jahresvergleich um 2,1 Prozent auf 4,86 Millionen Einheiten zurück. Im Oktober hatte Südkoreas Branchenprimus erklärt, als Folge wochenlanger Streikaktionen hätten 140.000 Autos nicht produziert werden können. (dpa)
hgs