Die Bundesverbände der Speditionen, Paketdienste und Busunternehmen haben die Politik vor Schnellschüssen bei Diesel-Fahrverboten gewarnt. Heute gebe es weder genug Strom aus erneuerbaren Quellen noch bezahlbare Elektro-Fahrzeuge noch die notwendige Infrastruktur. Deshalb könnten "moderne Dieselnutzfahrzeuge nicht einfach und dogmatisch von heute auf morgen" aus der Versorgung der Bevölkerung verbannt werden. "Die Politik darf nicht in Aktionismus verfallen", mahnten sie in einem gemeinsamen Positionspapier am Donnerstag in Berlin.
Bestellungen per Internet und der gesellschaftliche Anspruch auf universelle Verfügbarkeit von Waren hätten zu mehr Verkehr beigetragen. Aber die Fahrzeuge seien sauberer geworden. Der Gesetzgeber müsse Mobilität und Wohlstand einerseits und Umweltschutz andererseits in ein ausgewogenes Verhältnis setzen, forderten die Speditionsverbände.
Sollten Kommunen gezwungen werden, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu erlassen, müsse es Ausnahme- und Übergangsregelungen für den Lieferverkehr geben. Er dürfe nicht genauso reglementiert werden wie der Individualverkehr. Busse müssten weiter ungehindert in die Innenstädte fahren dürfen - die Verlagerung von Individualverkehr auf den Bus sei nachhaltige Umweltpolitik. Die Verkehrsunternehmen brauchten unbedingt Planungssicherheit. (dpa)