Das in in Norddeutschland ansässige Unternehmen Hyb Energy hat ein neuartiges Konzept für netzunabhängige Schnell-Ladetanktestellen vorgestellt. Im Kern handelt es sich um hybridisch betriebene Module mit großen Batteriespeichern, die unter anderem mit Hilfe von Gas- oder Dieselmotoren Energie zur Betankung von E-Fahrzeugen zur Verfügung stellen können.
Zusätzlich zur netzunabhängigen Stromerzeugung mit Verbrennergeneratoren könnten die Module auch Strom von Solarpanels und Windkraftanlagen beziehen. Dank des hohen Gewichts der Module würden diese zugleich das Fundament für die Installation einer vertikalen Windkraftanlage bieten. Darüber hinaus können die Schnelllade-Tankstellen auch Strom aus dem Netz beziehen, sofern diese etwa an eine 16- oder 32-Ampere-Leitung angeschlossen werden.
Die Batterie eines Moduls mit drei Ladeanschlüssen soll bis zu 500 Kilowattstunden speichern können. Pro Ladepunkt lässt sich ein Fahrzeug mit einer Ladeleistung von bis zu 80 kW betanken. Ein E-Auto könnte also innerhalb einer Viertelstunde Strom für einige hundert Kilometer nachtanken. Außerdem will Hyp Energy auch sogenannte Lounge-Module anbieten, in denen der Kunde die Ladezeit überbrücken und sich aus Snackautomaten bedienen kann. Ein Betrieb der grundsätzlich in Größe und Kapazität skalierbaren Anlage ist ohne Personal möglich. Kunden können einfach per Kreditkarte oder App zahlen, für den Betreiber besteht die Möglichkeit einer Telemetrieüberwachung.
Vorläufig kein klimaneutraler Betrieb
Eine Versorgung mit Strom aus Generatoren erlaubt vorläufig keinen klimaneutralen Betrieb. Mit einem erhöhten Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Solarpanels und Windkraftanlagen und/oder der Nutzung von synthetischen E-Fuels wäre dies allerdings auch denkbar. Grundsätzlich sind die E-Tankstellen von Hyp Energy als Überbrückungstechnologie gedacht. Wenn ab kommendem Jahr die Zahl der E-Fahrzeuge in Deutschland stark steigt, könnte die Infrastruktur den wachsenden Bedarf an Schnellladepunkten möglicherweise nicht decken. Fast-Charge-Module bieten den Vorteil, kurzfristig Schnellladepunkte an Orten zur Verfügung zu stellen, an denen sich keine entsprechende Infrastruktur in Form von Stromleitungen für den Betrieb einer solchen Anlage findet. Zudem ließen sie die Fast-Charge-Module ohne langwierige und kostenintensive Genehmigungsverfahren an Bundesstraßen- und Autobahnparkplätze, Raststätten, Tankstellen und Einkaufszentren aufstellen. Laut Hersteller soll ein Modul bei einem täglichen Betrieb von 16 Stunden im Monat gut 6.700 Fahrzeuge betanken können. Die Lärmbelastung durch den Verbrennergenerator soll mit 50 bis 55 dB moderat ausfallen. (SP-X)
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