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Honda e Concept: Elektrischer Sympathieträger

28.02.2019 14:00 Uhr
Kompakt und bullig wirkt der Elektro-Kleinwagen von Honda.
© Foto: Honda

Honda zeigt auf dem in der nächsten Woche beginnenden Genfer Salon sein kompaktes E-Auto. Obwohl offiziell noch ein namenloser Prototyp, ist der 3,92 Meter lange Viertürer bis auf Kleinigkeiten schon serienreif.

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Von Peter Maahn/SP-X

Jetzt kommen sie alle mit ihren Elektroautos, auch Honda macht nach langem Zögern mit. Auf dem Genfer Autosalon steht ein knuddeliger Viertürer, der als sogenanntes Konzeptauto schon vor zwei Jahren auf der IAA erstmals auf sich aufmerksam machte und schon in Vergessenheit zu geraten schien. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn die blechgewordene Antwort der Japaner auf die Frage nach dem idealen Stadtauto kann sich innen wie außen durchaus sehen lassen.

Im Vergleich zum Frankfurter Appetithäppchen hat sich einiges verändert. War das noch ein Zweitürer mit mittig angeschlagenen, recht breiten Zugängen, hat sich Honda im Sinne der späteren Kunden dann doch zu einem Viertürer entschlossen. Der ist allerdings dank des in der hinten Dachsäule versteckten Griffs gut getarnt. Die Silhouette des Kleinwagens ist eckiger geworden, wohl auch wegen der Kopffreiheit für die Fond-Insassen. Geblieben ist das freundlich-kecke Gesicht mit den kreisrunden Scheinwerferaugen in LED-Technik. Erinnerungen an den 1974 erschienenen ersten VW Golf werden wach. Auch der guckte aus runden Augen an beiden Seiten des rechteckigen Kühlergrills. Mit 3,70 Meter war der Wolfsburger Klassiker gut 20 Zentimeter kürzer als der heutige Honda und galt damals nicht als Kleinwagen.

Ein markanter Hingucker des elektrischen Asiaten ist die große, unter einer Klappe auf der Fronthaube versteckte Öffnung für den Ladestecker. Ein deutliches Zeichen an die Umwelt, dass dieses Auto an einer Lade- anstatt einer Zapfsäule Halt machen wird. Ob es das bei Dunkelheit beleuchtete Honda-Logo im Grill in die Serienproduktion schafft, steht noch nicht fest. Hier bremsen deutsche Regularien, die ein mittiges weißes Licht derzeit nicht zulassen, den japanischen Ideenreichtum noch aus. Das Heck spiegelt die vordere Optik, allerdings natürlich mit roten Rundleuchten.


Honda e Prototype

Honda e Prototype Bildergalerie

Erlaubt ist der Verzicht auf klassische Seitenspiegel-Ohren. Dort, wo diese normalerweise platziert sind, ragen beidseitig kleine Zapfen aus dem Blech, die jeweils eine Kamera in sich tragen. Die Honda-Lösung ist deutlich dezenter als etwa die des Audi Q5 etron, dessen Kameragehäuse ähnlich weit aus der Karosse reicht wie ein normaler Spiegel. Beim kleinen Japaner ist der sogenannte virtuelle Rückblick serienmäßig, beim 80.000-Euro-Audi kostet er 1.540 Euro extra. Die Farbmonitore an den beiden Ecken des wagenbreiten Armaturenbretts liefern ein gestochen scharfes Bild, die Kopfbewegung des Fahrers fällt einige Grad knapper aus als jahrelang gewohnt. Auch der Innenspiegel ist übrigens ein kleiner Bildschirm, der von der Heckkamera gespeist wird.

Die Armaturen selbst werden von mehreren Bildschirmen gebildet, die in Summe zu einer extrem breiten Einheit verschmelzen. Die einzelnen Anzeigen können je nach Geschmack und Laune des Fahrers programmiert werden. Sie tragen zum Beispiel Tacho, Navigation, Entertainment und vor allem Infos über den elektrischen Antrieb. Die untere Begrenzung der Monitore bildet eine sanfte Stufe in Holz-Deko, in der vier klassische Knöpfe und ein Drehschalter untergebracht sind. Zusammen mit der Bedieneinheit der Klimaanlage vertreten sie die analoge der ansonsten virtuellen Welt des Elektroautos. Bemerkenswert ist zudem die Fülle von Steckern im unteren Zentrum. Neben Dosen für 230 und zwölf Volt finden sich zwei USB-Buchsen und ein HDMI-Anschluss.

Mehr als 200 Kilometer Reichweite

Die wichtigste Frage: Wie weit komme ich mit meinem E-Mini? Honda spricht von mehr als 200 Kilometern nach neuer WLTP-Norm. Das ist deutlich weniger als bei anderen Neuerscheinungen, folgt aber der Logik, dass der noch Namenlose als reines Stadtfahrzeug konzipiert ist und wohl nur selten im Überlandverkehr genutzt wird. An einer starken Stromzapfsäule soll die Batterie in einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent ihrer Leistung aufgeladen werden können. Nähere Daten zur Leistung des Motors will Honda erst auf dem Genfer Messestand preisgeben.

Der Viersitzer mit seinem für die Außenmaße ordentlichen Kofferraum tritt zum Beispiel gegen den viertürigen Elektro-Smart, diverse Kleinwagen aus China oder den für 2022 geplanten E-Mini von VW an. Vom Band rollen soll der Honda ab Ende des Jahres, auf die Straße wird er 2020 kommen. Zunächst sind 5.000 Stück für ganz Europa geplant. Auch wenn der Preis noch nicht feststeht, sollten sich Interessenten für das rundum sympathische Auto also beeilen.

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KOMMENTARE


HGS

28.02.2019 - 18:02 Uhr

Ich kann im Zusammenhang mit diesem Honda den von Ihnen immer wieder dargestellten Designzusammenhang mit dem Golf 1 nicht mehr lesen und muss ihn auch konsequent zurückweisen, denn das hat HONDA nicht nötig.Dieses Fahrzeug stellt eine moderne Interpretation des CIVIC der ersten Generation dar und diese wurde im Jahre 1972 auf dem japanischen Markt vorgestellt.Also ZWEI Jahre bevor der Golf 1 überhaupt das Licht der Welt erblickte.Provokant gefragt: wer hat denn nun die runden Scheinwerfer in den äußeren Ecken des Frontgrills von wem abgekupfert?Aber das stimmt auch nicht, denn Giugiaro hat den Golf 1 mit eckigen Frontscheinwerfern designed, diese wurden aber gegen seinen Willen aus Kostengründen von VW durch die billigeren Rundscheinwerfer ersetzt.


Ahelmut

01.03.2019 - 21:38 Uhr

Für den Gesamtmarkt von Honda mag das Äutochen eine schöne Ergänzung sein, was den Markt in Deutschland betrifft wird dazu wenig sein. Wer sich mal den Niedergang dieser innovativen Marke über die letzten 5 - 8 Jahre ansieht, dem könnten die Tränen kommen. Von einstmals fast 50.000 Zulassungen auf etwas über 18.000 Stück abgestürzt - Tendenz weiter fallend. Wie soll das weitergehen, nicht nur für den Hersteller, sondern auch für den Stationären Handel. Viele Händler haben in der Vergangenheit erhebliche CI Investitionen tätigen müssen, um das Fabrikat zu halten. Wenn das so weitergeht rutscht Honda hier zu Lande in die absolute Bedeutungslosigkeit. Wenn man sich überlegt, das früher belächelte Fabrikate wie Hyundai und Kia zu Platzhirschen aufgestiegen sind und viele japanische Wettbewerber sich wenigstens noch MA von um die 1,2 - 1,8% bewegen........dann gute Nacht liebe Kunden, Händler und Importeurmitarbeiter.


TTS

07.03.2019 - 12:46 Uhr

Mir gefällt das Auto super. Aber ich habe ein riessiges Problem mit der Ladklappe. Haben die sich mal darüber gemacht? Wer hat das konzipiert? Wenn man sich die Ladklappe anschaut und diese aufmacht, dann kommen direkt darunter die CCS-Anschlüsse. Wie soll das bei Regen und Schnee funktionieren? Die Ladeklappe geht nach oben auf und hat im geöffneten Zustand keinen Schutz vor Wasser mehr. Während des Ladevorgangs läuft das Fach - wie eine Vogeltränke - voll. Selbst wenn ein Ablauf integriert sein sollte, wird dieser bei Starkregen volllaufen und bei Frost sogar Eis sammeln. Wer ist denn da der Konstrukteur gewesen? Man sieht einfach, dass hier bei etablierten Herstellern im Umgang mit E-Autos und Laden die Erfahrung fehlt. (Absichtlich kein Bild mit offenener Ladeklappe dabei?)


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