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Neuausrichtung: Honda schließt Werk in Großbritannien

19.02.2019 10:04 Uhr
Neuausrichtung: Honda schließt Werk in Großbritannien
2007 lief in Swindon der einmillionste Honda Civic vom Band.
© Foto: dpa - Report/PA Barry Batchelor

Bittere Nachricht für die britische Wirtschaft: Kurz vor dem geplanten Brexit gibt Honda das Aus für sein Werk in Großbritannien bekannt. Grund sei aber nicht der Ausstieg des Landes aus der EU.

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Der japanische Autobauer Honda schließt sein Werk in Großbritannien. Das gab der Konzern am Dienstag bekannt. Das Werk in Swindon ist Hondas einzige Fertigungsstätte in Europa. Die Fabrik mit 3.500 Beschäftigten soll 2021 die Arbeit einstellen.

Der am 29. März anstehende EU-Austritt Großbritanniens sei nicht der Grund für die Entscheidung, hieß es. Es gehe um eine Umstrukturierung des globalen Fertigungsnetzwerkes, um sich verstärkt auf Elektroautos zu konzentrieren. "Wir haben den Brexit immer als etwas betrachtet, was wir überstehen werden", sagte der Vizepräsident von Honda in Europa, Ian Howells, dem Sender BBC. Man müsse jetzt auf die weltweiten Entwicklungen in der Automobilbranche reagieren.

Hondas Werk im englischen Swindon produziert jährlich etwa 150.000 Autos, darunter das Modell Civic. Die Fabrik macht damit rund zehn Prozent der gesamten Autoproduktion Großbritanniens aus. Wirtschaftsminister Greg Clark sprach von einer "katastrophalen Entscheidung". Es sei ein heftiger Schlag für Tausende von Mitarbeitern, deren Familien und auch für die Zulieferer.

Honda ist damit ein weiteres japanisches Unternehmen, das seine Geschäfte in Großbritannien zurückfährt. Nissan hatte kürzlich mitgeteilt, die nächste Generation seines SUV-Modells X-Trail für den europäischen Markt werde in Japan statt in England gebaut. Man wolle die Produktion des X-Trails im Werk in Kyushu zusammenführen. Toyota, Japans Nummer eins, erklärte auf Anfrage, keine Pläne zur Änderung seiner Geschäfte in Großbritannien zu verfolgen. Der Konzern bezieht Teile zur Autoproduktion in Derbyshire vom europäischen Festland. Ein No-Deal-Brexit könnte die Produktion am britischen Toyota-Standort aber erschweren.

Freihandelsabkommen spielt eine Rolle

Die Entscheidung Hondas zur Schließung des Werks erfolgt kurz nach dem Inkrafttreten eines Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Japan. Konzerne wie Honda werden davon profitieren, da die Zölle von zehn Prozent auf Autos, die aus Japan importiert werden, ab dem Jahr 2027 entfallen werden.

Honda begann in Swindon in den späten 1980er Jahren zunächst mit der Fertigung von Motoren. Seit 1992 laufen dort Autos von den Bändern. (dpa)

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