Der Nutzfahrzeugmarkt in der Europäischen Union (EU) hat im Sommer einen Dämpfer erhalten. Die Erholung vom schweren Einbruch in der Corona-Krise vor einem Jahr setzte sich nach Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA im Juli und August nicht in allen Bereichen fort. Die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen bis zu 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht schwächte sich ab – sie machen den Großteil der zugelassenen Nutzfahrzeuge aus. Bei Bussen und schweren Lastwagen lief es unterdessen besser.
Im Juli wurden mit insgesamt 148.178 Fahrzeugen 11,9 Prozent weniger Nutzfahrzeuge neu zugelassen als ein Jahr zuvor, wie ACEA am Freitag in Brüssel mitteilte. Im August betrug der Rückgang noch 5,4 Prozent auf 119.525 Fahrzeuge.
In den ersten acht Monaten steht nach dem starken Jahresstart aber noch ein Plus von 24 Prozent auf 1,29 Millionen leichte und schwere Nutzfahrzeuge zu Buche. Zuwächse gab es vor allem bei den schweren Lkw, wo die Verkäufe um ein Drittel auf 161.581 Einheiten zulegten. Auch die Segmente Transporter und mittelschwere Lkw wuchsen zweistellig. Größter Nutzfahrzeugmarkt war in den ersten acht Monaten erneut Frankreich mit 330.493 Neuzulassungen – vor Deutschland (239.960 Einheiten) und Italien (140.445 Einheiten).
Vergangenes Jahr war der Markt über Monate nahezu zusammengebrochen, weil Speditionen, Kommunen und Handwerker wegen unklarer Wirtschaftsaussichten zurückhaltend beim Kauf waren.