Eine Güteverhandlung am Arbeitsgericht Braunschweig zwischen dem früheren Entwicklungsvorstand der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer, und Volkswagen hat am Donnerstag kein Ergebnis gebracht. Neußer hat das Unternehmen auf die Nachzahlung eines Bonus von rund 1,4 Millionen Euro für das Jahr 2015 verklagt. Der erste Gerichtstermin stieß auf ein großes Medieninteresse. Der Ex-Manager selbst erschien aber nicht zur Verhandlung.
In dem Rechtsstreit geht es Neußer konkret um die Zahlung des persönlichen Leistungsbonus. Dabei handelt es sich um eine von drei Komponenten, aus denen sich der Gesamtbonus laut Arbeitsvertrag zusammensetzt. Zwei davon hat das Unternehmen wie im Vorjahr überwiesen. Die Zahlung für die persönliche Leistung blieb aber aus. 2014 hatte Neußer für diesen Bereich etwas mehr als eine Million Euro erhalten. Für das Jahr 2015 fordert er jetzt die Nachzahlung von 1,4 Millionen Euro. Außerdem will er eine Auskunft über die Kriterien, nach denen die Höhe der Boni festgelegt wurde.
Volkswagen hat sich bisher nicht dazu geäußert, warum das Geld nicht gezahlt wurde. Auch vor dem Arbeitsgericht beließ es die Vertreterin des Unternehmens dabei. Sie kündigte eine schriftliche Erklärung an. Die Verhandlung wurde ohne Ergebnis vertagt. Für den 27. Juni ist der nächste Gerichtstermin geplant, bei dem eine Entscheidung fallen könnte. Richter Lutz Bertram ordnete dafür das persönliche Erscheinen Neußers und eines Vertreters des Unternehmens an.
Neußer ist seit September 2015 freigestellt. Er gehört zu einer Gruppe von sieben VW-Mitarbeitern, gegen die im Abgas-Skandal bislang Strafanzeige in den USA gestellt wurde. (dpa)