Die Zukunft von Saab bleibt ungewiss. "Wir haben diesen Morgen noch kein Geschäft zu verkünden", sagte der Chef des US-Mutterkonzerns General Motors, Ed Whitacre, am Montag in Detroit. Er bestätigte zwar "fortgeschrittene Gespräche" mit dem Kaufinteressenten Spyker. Doch gleichzeitig stellte Whitacre klar, dass GM ungeachtet dessen weiter an der Schließung von Saab arbeite. "Das ist mein einziger Kommentar zu diesem Thema." Damit hält General Motors an seiner Linie fest. Der US-Autokonzern verlangt nicht nur, dass der niederländische Sportwagen-Hersteller Spyker den Kauf finanzieren kann. Spyker muss auch den langfristigen Betrieb sicherstellen können. GM will verhindern, dass die angeschlagene Tochter nach einem Verkauf unkontrolliert abstürzt. Medienberichte vom Wochenende hatten einen Vertragsabschluss für Montag in Aussicht gestellt. Ohne den Verkauf wird Saab geschlossen. GM-Chef Whitacre hat bereits eine Beratungsfirma damit beauftragt, den traditionsreichen Autohersteller abzuwickeln. Dreikampf der Bieter Aktuell buhlen drei Investoren um Saab. Spyker gilt dabei als Favorit. Daneben hatte sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gemeldet, der sich mit der Luxemburger Investment-Firma Genii Capital zusammengeschlossen hat, sowie der ehemalige MAN-Chef Hakan Samuelsson, der mehrere schwedische Investoren um sich geschart hat. Saab schreibt in seiner 20 Jahre langen Geschichte als GM-Tochter fast durchgängig Verluste und rutschte im vergangenen Jahr wie die Mutter in die Insolvenz. Dank milliardenschwerer Staatshilfen gelang GM zwischenzeitlich der Neustart. (dpa)
GM/Spyker: Saab-Poker zieht sich hin
Der rettende Verkauf des schwedischen Autobauers lässt auf sich warten. Die Verhandlungen zwischen GM und Spyker sind zwar "fortgeschritten", doch die US-Mutter arbeitet weiter ab der Schließung.
Philipp Grundschöttel