Die deutschen Saab-Händler hoffen weiter auf eine Zukunft mit dem schwedischen Traditionsfabrikat. "Wir glauben, dass es mit der Marke Saab und den Produkten weitergeht", sagte Frank Jaenicke, Vorsitzender des Verbands der Saab-Vertragspartner Deutschland, im Gespräch mit AUTOHAUS Online. Noch gebe es keinerlei Einschränkungen bei Vertrieb, Service und Teileversorgung. Der Importeur manage das Tagesgeschäft "auf dem kurzen Dienstweg". Auch die Bestandskunden würden Loyalität zeigen und seien an den Produkten weiter interessiert. "Aber Neukundenströme treibt es bei der aktuellen Nachrichtenlage nicht in unsere Autohäuser", schränkte der Händlersprecher ein. Zwar werde die Handelsorganisation vom Importeur gut informiert, auf eine klare Ansage von General Motors (GM) warten die deutschen Saab-Händler jedoch bisher vergebens. "Es geht immerhin um unsere Existenz", so Jaenicke. Wie viele Händler bei einer Abwicklung der Marke bedroht wären, könne man erst sagen, wenn klar sei, was mit den Vertriebsverträgen passiere. Im Service aber werde es in jedem Fall erst einmal weitergehen. Da die Verhandlungen mit Kaufinteressenten noch nicht abgeschlossen sind, geht auch Saab Deutschland weiter davon aus, dass es eine Investorenlösung und damit eine Zukunft für die schwedische Marke geben wird. Der Importeur habe bisher keine Anweisung zur Abwicklung aus Detroit bekommen, sagte Hans-Jörg Hänggi, Director Sales Operations & Deputy of Managing Director, gegenüber diesem Dienst. "Das Vertriebsnetz ist am Leben" Saab Deutschland spüre bisher keine Auswirkungen und betreibe "Business as usual". Die deutsche Tochter sei weder insolvent noch im Tagesgeschäft beeinträchtig, so Hänggi. Der Importeur hatte seinen Vertragspartnern am 15. Januar in einem Rundschreiben mitgeteilt, dass vorerst weiter produziert würde. Die Systeme blieben offen, neue Aufträge könnten eingegeben werden, hieß es. "Das Vertriebsnetz ist am Leben. Wir haben loyale Kunden, und das Servicegeschäft läuft gut", sagte Hänggi. GM hatte vor einer Woche alle bisher vorliegenden Angebote für Saab als unzureichend zurückgewiesen, die Produktion jedoch wieder aufgenommen (wir berichteten). Die Beratungsgesellschaft Alix Partner wurde mit der Abwicklung der schwedischen Marke beauftragt. Der Prozess werde einige Monate dauern, hieß es. (se)
Investorensuche: Händler glauben weiter an Saab
Noch gibt es bei Saab Deutschland keinerlei Einschränkungen im Tagesgeschäft. Vorläufig können die Autohäuser weiter Aufträge schreiben. Importeur und Händlerverband erwarten weiterhin eine Imvestorenlösung.
K. Schuler